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Kriminalität an der A38 Kriminalität an der A38: Mutmaßliche Planenschlitzer gefasst

Von klaus-dieter kunick 09.04.2014, 12:48
Ein Lastwagen mit aufgeschlitzter Plane.
Ein Lastwagen mit aufgeschlitzter Plane. Archiv/Polizei Lizenz

Weissenfels/MZ - Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie wieder zuschlägt - die Bande aus Polen, die raubzugartig die Parkplätze an den Autobahnen in der Region und darüber hinaus aufsucht, um sich die Beute von Lkw einzuverleiben. Die Beamten des Autobahnpolizeireviers Weißenfels konnten die Diebe auf frischer Tat ertappen. Und zwar am Montag auf der Autobahn 38. Auf den Parkplätzen Querfurter Platte, Helmetal und Geiseltal wurden insgesamt 16 Lkw-Planen aufgeschlitzt. Die Tatzeit lag zwischen 23.37 und 23.45 Uhr, bestätigte Veit Raczek. „Es entstand ein Sachschaden von rund 1 600 Euro“, erklärte der Polizeisprecher.

Wesentlich höher war der Schaden in der vergangenen Woche als sie auf der A 38 auf dem Parkplatz Querfurter Platte unter anderem Kosmetik und Kaffeemaschinen klauten. Schaden: 30 000 Euro. Diesmal konnten fünf Männer aus Polen als Tatverdächtige festgenommen werden, denen diese Straftaten als eine „Vorbereitungshandlung zu einer Diebstahlshandlung“ nachgewiesen werden konnte, so heißt es im Sprachgebrauch der Polizei. Es war sozusagen ein Spähtrupp, der nach Beute Ausschau halten sollte. Die Festgenommenen seien auf der Dienststelle in Weißenfels vernommen worden. Raczek: „Fest steht, zwei der fünf Männer sind bereits in der Vergangenheit durch Diebstahlshandlungen in Erscheinung getreten“. Nach der Vernehmung wurden die fünf wieder auf freien Fuß gesetzt. Warum das so ist, dazu war am Mittwoch von der Staatsanwaltschaft Halle keine Aussage zu bekommen.

Einer der Männer führt Teleskopschlagstock mit sich

Lediglich gegen eine Person wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz eingeleitet, da diese einen Teleskopschlagstock mitführte. Gegen den Mann sei eine Strafe von 500 Euro verhängt worden, die er umgehend bezahlte. Danach konnte auch er gehen. Dem Mann konnte der Schlagstock klar zugeordnet werden. Den anderen konnte man laut Raczek nicht mehr als Sachbeschädigung vorwerfen. „Gestohlen wurde von ihnen nichts.“ Man müsse konkret nachweisen, wer geschlitzt habe, „genau das ist unser Problem“. Da aber Spuren gesichert worden seien, bestehe immerhin noch die Möglichkeit, dass in Auswertung der Spurensuche den Dieben die Tat nachgewiesen werden kann. Dass die Bande aus Polen gut ausgestattet ist, lässt sich belegen: Im Auto, das die Männer nutzten, fand die Polizei unter anderem Mobilfunktelefone und Handschuhe. Dass einer der Täter die 500 Euro locker auf den Tisch legen konnte, deute ebenfalls daraufhin, dass die Bande materiell und finanziell auf alles bestens vorbereitet sei.

Typischer Schlitz der Diebe
Typischer Schlitz der Diebe
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