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Kostbarer Grünschnitt Kostbarer Grünschnitt: Entsorgungsgesellschaft bietet selbstproduzierten Kompost an

Von Michael Bertram 24.06.2018, 10:00
Volker Huth schaufelt ein bisschen des selbst erzeugten Komposts der Entsorgungsgesellschaft Saalekreis in die Säcke.
Volker Huth schaufelt ein bisschen des selbst erzeugten Komposts der Entsorgungsgesellschaft Saalekreis in die Säcke. Peter Wölk

Beuna - Der Schredder auf dem Betriebshof der Entsorgungsgesellschaft Saalekreis (EGS) läuft auf Hochtouren. Fuhre um Fuhre von duftendem Grünschnitt schluckt die wuchtige Maschine ohne Pause herunter, um die Äste und Zweige wenig später in zerkleinerter Form wieder auszuspucken.

Für die EGS ist der Abfall grünes Gold. Denn der fein gehäckselte Grünschnitt wird kompostiert und gegen ein geringes Bargeld vorrangig an Privatleute abgegeben, wie EGS-Geschäftsführer Volker Huth sagt. Noch hält sich die Nachfrage jedoch in Grenzen.

Der Chef persönlich führt über den Betriebshof

Der Chef persönlich führt über den Betriebshof. Neben ihm türmen sich mehrere Meter hohe Mieten auf. „Das ist die klassische Form unserer Kompostierung, heraus kommt ein qualitativ hochwertiges Produkt“, versucht es Huth mit Worten zu verkaufen. Aufgrund der konstant hohen Temperaturen werden laut seiner Angaben alle Erreger abgetötet.

„Unser Kompost erfüllt alle Kriterien der RAL“, sagt Huth. Das offizielle Gütezeichen soll Verbrauchern Orientierung geben, welche Produkte halten, was sie versprechen. „Er scheint auch gut zu funktionieren“, sagt Huth und lacht. „Zumindest sind mir noch keine Beschwerden zu Ohren gekommen.“

17.000 Tonnen Grünschnitt sammelt die EGS im Saalekreis pro Jahr

17.000 Tonnen Grünschnitt sammelt die EGS im Saalekreis pro Jahr ein. Ein Großteil des Materials findet Verwendung als Klärschlammkompost. Der grobe Grünschnitt wird in den Schlämmen als sogenanntes Strukturmaterial verwertet. Mit der Herrichtung der hauseigenen Kompostieranlage kann die EGS seit 2016 nun jedoch fast 3.000 Tonnen des Grünschnitts anderweitig zu Geld machen.

„Wir liefern den Kompost aus, um Leerfahrten zu vermeiden“, sagt Huth. Dann müsse es sich jedoch um größere Bestellungen handeln. „Die haben wir ohne Zweifel auch, zum Beispiel wenn ein Häuslebauer an die Gestaltung der Außenanlagen geht“, nennt der EGS-Chef ein Beispiel.

Kompost: Preis liegt günstiger als in so manchem Baumarkt

In der Regel sind es die Abnehmer selbst, die sich die gewünschte Menge Kompost vom Betriebshof holen. „Für eine Anhängerladung werden fünf Euro fällig“, sagt Huth. Der Preis liegt günstiger als in so manchem Baumarkt oder Gartencenter. „Wir bieten aber auch kleinere Mengen an“, erklärt Huth. 60-Liter-Säcke stehen auf dem Hof bereit. „Wir wollen noch schauen, ob wir womöglich eine Befüllanlage anschaffen, um effizienter arbeiten zu können“, kündigt er an. (mz)