Klassentreffen nach 50 Jahren Klassentreffen nach 50 Jahren: Was, bitte, heißt lawede?
Schkopau/MZ. - Bei den 23 "Mädels" der einstigen 8b, die bis 1953 die Schkopauer Zentralschule besuchten, die heute Sekundarschule heißt, war das sicher besonders ausgeprägt am Wochenende. Denn sie sahen sich fast ausschließlich zum ersten Mal seit 50 Jahren wieder. Wie zu sehen und zu hören war, hatte das Leben sie damals in alle Himmelsrichtungen verstreut. Und so manches an ganz eigenen und auch gemeinsamen Erinnerungen schien über die Jahre auch verloren gegangen sein.
Das wurde deutlich, als sich die "Mädels" vorm Schkopauer Schlosshotel dessen Geschichte als einstiger Familiensitz derer von Trotha erzählen ließen. Dass man einst als Kinder auf historischem Boden, nämlich der am Schloss vorbei führenden alten Salzstraße gespielt hatte, erinnerten einige ebenso wenig wie manche gängige Mundartbegriffe aus der Gegend. Da war nämlich die Rede davon, dass früher zu dem Ensemble aus Haupt- und Vorschloss auch eine Scheune am Schlossteich gehörte, die jedoch abgerissen werden musste, weil sie "lawede" war. "Was, bitte, heißt denn lawede?" Eine aus Heidelberg angereiste ehemalige Mitschülerin konnte mit dem Wort nichts (mehr) anfangen. Verständlicherweise ein Fremdwort für welche, die trotz ihres Lebensalters noch ganz schön was her machen. Anderes wiederum kam bei allen sofort wieder hoch aus der Erinnerung. Wie die an die drei Jungs, die zunächst in die reine Mädchenklasse, dann in die gemischte gesteckt wurden. Das und sicher viel, viel mehr spielte dann beim eigentlichen Treff im Roten Salon des Hotels am Abend die Hauptrolle.