Kirchensanierung Kirchensanierung: Beim halben Dach ist das Geld alle
Geusa/MZ. - Die alleinige Schuld für den plötzlichen Stopp allerdings dem stark geschädigten Dachstuhl zuzuschieben, für den sich nach dem Entfernen der ersten alten Ziegelfläche ein höherer Sanierungsaufwand darstellte als als ursprünglich angenommen, wäre nur ein Teil der Wahrheit. Der ist gegenüber den anderen Teilen noch der Verständlichste, denn oft erweist sich bei sehr alten Bauwerken erst nach der Freilegung von schlecht zugänglichen Stellen die ganze Schadensbreite. Im Falle der Geusaer Kirche jedoch hätte der unvorhersehbare Mehraufwand allerdings verkraftet werden können, wenn . . . Ja, wenn alle, die ebenfalls an der Erhaltung derartiger Kulturgüter wie historischer Kirchenbauwerke interessiert sein müssten, auch geholfen hätten. Die Rede ist von einer Reihe von Anträgen zur Vervollständigung der von Kirchengemeinde und -kreis selbst aufgebrachten Mittel. Auf den Ruf nach Unterstützung durch Aufnahme wurde großzügiger als erwartet reagiert. Anders hingegen das Regierungspräsidium und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz.
Wie Pfarrerin Pampel der MZ erzählte, habe die Denkmalbehörde zwar geraten, an die wertvolle Kirche komplexer ranzugehen und sie komplett zu sanieren. Eine Wandheizung sei sogar vorgeschlagen worden. "Aber die darf gar nicht rein, weil die Geusaer eine Kaltkirche ist", erklärt die Pfarrerin. Ja, und statt Geld für das Denkmal locker zu machen, kam von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz eine Absage auf den Antrag. Ebenso wie vom Regierungspräsidium. Also musste das Ingenieurbüro Acerplan, das die Arbeiten an der Kirche plant, eine abgespeckte Variante entwickeln.
Schließlich war da noch ein Antrag auf Unterstützung, und zwar an die Lotto-Toto-GmbH. Laut Pampel vor eineinhalb Jahren gestellt. Geld sei zwar noch nicht eingegangen - dann hätte man das Dach noch fertig stellen können - sondern wenigstens die Nummer, unter der der Geusaer Antrag registriert ist. Jetzt hofft man für das kommende Jahr, dass der Registriernummer auch eine Summe folgt.
Übrigens musste jetzt auch die zum Geusaer Kirchspiel gehörende Atzendorfer Kirche nebst Friedhof gesperrt werden, weil ihr Turm einsturzgefährdet ist. Bleibt als einzige in der Nähe noch funktionierende Kirche die in Blösien.