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Kehrt Kali-Bergbau zurück?

Von Regina Retzlaff 17.10.2007, 15:58

Vitzenburg/MZ. - Wird es im südwestlichsten Teil des Saalekreises in den nächsten vier bis fünf Jahren einen wirtschaftlichen Aufschwung geben, weil sich hier Kali-Bergbau ansiedelt? Diese Frage steht derzeit in der Region Querfurt im Raum, denn vor einiger Zeit gab es entsprechende Pressemitteilungen, dass die GVV, die Gesellschaft zur Verwahrung und Verwertung von stillgelegten Bergwerksbetrieben, die Lagerstätten neu ausschreiben wolle.

Zudem hat sich ein potentieller Interessent, die in Deutschland marktführende Kali+Salz aus Kassel, bereits bei Ortsbürgermeistern der Region gemeldet und sein Anliegen vorgetragen. Das bestätigte jüngst Ilka Kühne, Bürgermeisterin des Querfurter Ortsteiles Weißenschirmbach, während einer Ausschusssitzung des Stadtrates Querfurt. Demnach prüft das Unternehmen zunächst die Wirtschaftlichkeit der Lagerstätten. "Wir schreiben die Lagestätten demnächst aus. Das Unternehmen, das uns das solideste Konzept vorlegt, wird den Zuschlag bekommen", so Wolfgang Kirchner, Prokurist der GVV. Er wisse von drei potentiellen Interessenten. Wo die dann ihr Unternehmen ansiedeln, könne er natürlich nicht sagen. Darauf habe die GVV dann auch keinen Einfluss. Aber fest stehe, dass die Perspektivfelder im Süden Sachsen-Anhalts liegen. Deshalb könne es durchaus sein, dass der neue Schacht zwischen Vitzenburg und Reinsdorf entstehen werde.

"Preiswerter wäre, wenn man die alten Schächte in Roßleben wieder auslöffeln würde. Aber da gibt es eben nur noch Reste auszubeuten. Oder man nimmt richtig Geld in die Hand und legt den Schacht neu dort an, wo das Kalisalz liegt. So um die 800 Millionen Euro muss man da schon anfassen, um einen Schacht wirtschaftlich betreiben zu können", ist vom Experten weiter zu erfahren.

"Es würde uns als Stadt Querfurt natürlich sehr freuen, wenn der Kali-Bergbau auf unserem Territorium neu entstehen würde. Das brächte Aufschwung in die Region. Ich habe mich diesbezüglich auch schon mit dem Roßlebener Bürgermeister kurz geschlossen, habe Verbindungen zur GVV und auch zu Interessenten", erklärte Querfurts Bürgermeister Peter Kunert (FDP) auf eine entsprechende Anfrage des Querfurters Henry Böhm in der jüngsten Sitzung des Bau- und Hauptausschusses des Stadtrates.

Böhm, selbst einmal im Bergbau in Roßleben tätig, hofft, dass man von allen verantwortlichen Stellen aus um diese Standortansiedelung ringt. "Das brächte Arbeitsplätze in die Region und die nicht nur im Bergbau sondern auch in Folgeeinrichtungen", erklärt er.