Jobmesse in Merseburg Jobmesse in Merseburg: Im Ständehaus werden gleich Nägel mit Köpfen gemacht

Merseburg - Es ist 9.35 Uhr als es Olaf Koch auf der Ausbildungsmesse im Ständehaus beinahe die Sprache verschlägt. „Wir haben unseren ersten Lehrling für 2019“, strahlt der Leiter der Ausbildung bei der Industriemontagen (Imo) Merseburg.
Gerade hat ein junger Leunaer fest zugesagt, 90 Minuten später gibt es eine weitere Zusage von einem Fachgymnasiasten, der sich zum Anlagenmechaniker ausbilden lassen möchte. „Wer sich noch nicht entscheiden konnte, kann bei uns 14 Tage Praktikum machen, Anruf genügt“, wirbt Olaf Koch und erklärt, dass man bei der Imo bzw. deren Ausbildungsbetrieb Antec sogar eine assistierte Ausbildung machen kann, bei der es zum Beispiel Förderunterricht in Mathe und Englisch gibt.
Jobmesse in Merseburg: Von welchen Berufen zwei junge Besucherinnen träumen
Fast 70 Unternehmen, Ausbildungsbetriebe und Hochschulen präsentieren sich am Samstag auf der „Perspektive Job 4.0“. Am Stand der Bundeswehr treffen wir Emily (14) und Emely (15). „Wir haben uns über ein Praktikum informiert“, erzählt Emely. Ihre Mutter ist als Stabsunteroffizier beim Sanitätsregiment in Weißenfels für Materialbewirtschaftung zuständig. Ihr Vater, ein Hauptfeldwebel, ist ebenfalls dort tätig. „Deshalb denke ich, dass das ganz interessant sein würde.“
Freundin Emily wäre auch dabei, wenn es zur Bundeswehr ginge. Doch die beiden Mädchen von der Borlach-Sekundarschule in Bad Dürrenberg sind flexibel. „Ich könnte mir auch vorstellen, in die Chemie zu gehen“, sagt die 14-jährige Emily. „Meine Oma arbeitet als Chemielaborantin bei der Infraleuna. Das ist spannend.“
Jobmesse in Merseburg kommt gut an
Sie habe schon mal ein Praktikum bei ihrem Onkel in Weißenfels gemacht, der dort im Bitumenwerk arbeite, erzählt die 15-jährige Emely. „Das hat auch richtig Spaß gemacht.“ Die Messe finden die beiden Freundinnen toll. „Es ist cool, dass man sich überall die Informationen holen und auch nachfragen kann. Und zuhause schaut man sich eben alles nochmal in Ruhe an“, sagt Emily begeistert.
Maurermeister wünscht sich viel mehr Zulauf fürs Handwerk
Am Stand der Baugewerkeinnung Halle-Saalekreis will Hans Zachei junge Leute für Handwerksberufe wie Fliesenleger, Ofenbauer, Zimmerer oder Maurer begeistern. Der 68-jährige Maurermeister aus Günthersdorf ist zwar eigentlich im Ruhestand, macht aber immer noch Baubetreuung für Bauherren. „Ich schaue vor Ort, ob fachgerecht gearbeitet wird und gebe wenn nötig Hinweise.“
Dass im Handwerk gerade händeringend Nachwuchs gesucht wird, weiß keiner besser als Zachei. „Im Handwerk könnten viele ihre berufliche Zukunft finden, denn es hat immer noch goldenen Boden.“
Auch die Lehrlingsentgelte seien ziemlich gut, lägen zwischen 675 Euro im ersten und rund 1.200 Euro im dritten Lehrjahr. „Und man kann immer das Ergebnis seiner Arbeit sehen.“ Er würde sich viel mehr Zulauf fürs Handwerk wünschen.
Jobmesse in Merseburg: Neuauflage für 2019 schon geplant
Kathrin Schaper-Thoma vom Mitz Merseburg kann am Ende eine positive Bilanz der „Perspektive Job 4.0“ ziehen. „Wir hatten mehr als 500 Besucher und die Aussteller zeigen sich durchweg zufrieden“, sagt sie. Die Messe für Ausbildung und Studium, die gemeinsam von der Stadt Merseburg, dem Landkreis, der Saalesparkasse, der Arbeitsagentur, der Hochschule Merseburg und der Mitz GmbH veranstaltet wird, soll auch im Herbst 2019 wieder stattfinden, dann am 19. Oktober an gleicher Stelle. „Wir haben uns überlegt, dass wir dann zusätzlich noch ganz aktuelle Ausbildungsangebote auf unsere Homepage stellen werden.“
››Die aktuellen Aussteller und deren Kontaktdaten sind unter dem Button „Perspektive Job 4.0“ auf www.mitz-merseburg.de zu finden. (mz)