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Job statt Hartz IV für über 100 Arbeitslose

Von Elke Jäger 20.06.2008, 15:43

Merseburg/MZ. - Worte der Anerkennung kamen auch von Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Reiner Haseloff und Saalekreis-Landrat Frank Bannert (beide CDU). Immerhin stehen unterm Strich bisher mehr als 100 sozialversicherungspflichtige Jobs für Hartz-IV-Betroffene.

Als "bisher einmalig in der Chemieregion" beschrieb Steffi Galinat, die als zuständige Fachbereichsleiterin im Eigenbetrieb die Fäden in der Hand hielt, das "Synthese"-Projekt, das im April 2007 startete. Finanziert wurde es mit Zuschüssen aus der Europäischen Union, vom Land und Eigenmitteln, die Koordination übernahmen das Qualifizierungswerk Chemie (QFC) und der Eigenbetrieb für Arbeit. Im Vorfeld war ein Ideenwettstreit ausgeschrieben, in dessen Ergebnis zwölf Bildungs- und Beschäftigungsträger den Zuschlag für je ein Einzelprojekt erhielten. Ziel: für klein- und mittelständische Unternehmen fachlich geeignete Mitarbeiter heranzuziehen. 605 vorwiegend langzeitarbeitslose Frauen und Männer nahmen an den Kursen teil.

Da ging es zum Beispiel um die berufliche Orientierung von Jugendlichen ohne Ausbildung oder Anstellung, um die gezielte Qualifizierung für konkrete Jobs, aber auch darum, Langzeitarbeitslose zu motivieren, sich auf Jobsuche zu begeben. Es war also auch ein gerütteltes Maß an Eigeninitiative und Durchhaltevermögen gefragt - manch einer schaffte das nicht und brach die Maßnahme ab. 60 Aussteiger gab es insgesamt. Dennoch ist man im Eigenbetrieb sehr zufrieden mit dem Ergebnis. "105 Teilnehmer - knapp die Hälfte über 45 Jahre - haben jetzt eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit, weitere 52 eine Maßnahme auf dem zweiten Arbeitsmarkt und bei rund 40 stehen die Chancen auf einen Job nicht schlecht", fasst Steffi Galinat zusammen. Die große Mehrheit sei sehr motiviert.

So berichtete sie von den 20 Männern, die eine Qualifizierung als Fachkraft für Schutz und Sicherheit absolvieren und die alle die Sachkunde-Prüfung (in Vorbereitung der IHK-Prüfung) bestanden haben. Bis auf zwei haben alle einen Job. Insgesamt habe sich gezeigt, dass vermehrt qualifizierte Jobs statt Hilfstätigkeiten angeboten würden. Daher werde der Eigenbetrieb die gezielte Vermittlung und Qualifizierung von rund 100 Personen als nächstes Projekt in Angriff nehmen.