In Braunsbedra sieht man bei gelber Welle Rot
Braunsbedra/MZ. - "Wir haben mit Schwierigkeiten gerechnet, aber das es so kommt - nein, das übersteigt wirklich alle Vorahnungen." Steffen Rosmeisl, Geschäftsführer der Geiseltaler Wohnungsgesellschaft, schwankt zwischen Entsetzen und Ratlosigkeit.
Ärgerte man sich in der Vergangenheit über die Sperrmüllberge, sind es nun die gelbe Säcke, die sich in den Straßen der Innenstadt türmen. Mit der Umstellung der Müllentsorgung von der Merseburger Entsorgungsgesellschaft zu RWE versinke die Innenstadt von Braunsbedra tagelang im Müll.
"Wir haben uns im Vorfeld der Umstellung große Mühe gegeben", schildert Rosmeisl gegenüber der MZ. Intensiv seien die Mieter vorbereitet worden, auch künftig den Müll ordentlich zu trennen und weiterhin gelbe Säcke zu verwenden." Doch seit Anfang Januar bietet sich in der Geiseltalstadt immer ab Montag das gleiche Bild: Eine gelbe Welle schwappt durch das Zentrum. Rund um die Containerplätze türmen sich die Säcke. Donnerstags werden sie dann erst abgeholt.
Die Geisletaler Wohnungsgesellschaft hat indes das Gespräch mit dem neuen Dienstleister gesucht. Das Ergebnis: RWE sicherte mehr Container zu. Aufgestellt werden sollten sie in der Herwegh- und in der Häuerstraße. Bislang fehlt jedoch jede Spur von den dringend benötigten Behältnissen.
Anfang dieser Woche gab es wieder ein Gespräch. "RWE meint, dass die Bürger nicht richtig trennen würden. Ihrer Ansicht nach würde Müll, der eigentlich nicht in die gelben Säcke gehört, dorthin verbracht, wurde mir gesagt", ist von Rosmeisl zu erfahren. In der Tat geht im Landkreis das Restmüllaufkommen - graue Tonne - deutlich zurück. Der Verdacht liegt nahe, dass die Bürger an dem Müll, den sie gewichtsabhängig bezahlen müssen, sparen. Geschäftsführer Rosmeisl hält es deshalb für sinnvoll, landkreisweit über eine moderne Entsorgungspolitik nachzudenken. "Ich räume dabei ein, dass auch wir Fehler als Wohnungsgesellschaft in den letzten Jahren Fehler gemacht haben."
Die Anzahl als auch die Orte der Containerplätze müssten überdacht werden. In Braunsbedra plädiert man auch für abschließbare Tonnen. In der Zukunft hofft man seitens der Wohnungsgenossenschaft auf eine saubere Innenstadt - dank RWE und der Umsicht der Bürger.