Postkarten Im Kaffeehaus Meuschau war zeitweise ein Gefangenenlager

Merseburg - Diesmal zeigen wir Ansichtskarten und Aufnahmen aus Meuschau, die zeigen, wie es früher in dem Merseburger Ortsteil aussah. Iris Spazier und Axel Warmut haben die Bilder zur Verfügung gestellt, die zum Großteil bereits in dem Buch „Meuschau einst und heute“ veröffentlicht wurden, das viele Details aus der Meuschauer Geschichte enthält. Beispielsweise die Geschichte des Kaffeehauses, wo es einst den besten Kaffee der Region gab. Es hatte viele Besitzer und war im Zweiten Weltkrieg auch Gefangenenlager.

Leider konnte nach 1956 kein neuer Gastwirt gefunden werden, so dass der Saal dann von der LPG als Lagerraum genutzt wurde. Auch der Jugendklub zog hier zeitweilig ein. Bis 1985 die Firma Klotz das Grundstück kaufte und zum Firmensitz umbaute. 2003 besuchte ein ehemaliger englischer Kriegsgefangener den Ort, um im Alter von 80 Jahren mit den schrecklichen Ereignissen von damals abzuschließen. „Wenn die damalige Kaffeehausbetreiberin Frau Müller mich und meine Kameraden nicht aufgemuntert hätte, wären wir vermutlich durchgedreht“, sagte der Mann damals beim Treffen in Meuschau. (mz)
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