Hochschule Merseburg Hochschule Merseburg: Was zieht Schwaben nach Merseburg?

Merseburg - Marc von Dühren hört aufmerksam zu, während ihm der Hochschulbotschafter und Student Fionn Becker etwas über die Stimmung auf dem Campus der Hochschule Merseburg erzählt. „Hier ist alles ziemlich vertraut und nah, man hat direkten Zugang zu den Professoren.“ Ein Argument, das zweifellos für ein Studium in Merseburg spricht. Der Hochschulinformationstag informiert über Studiengänge wie klassische Betriebswirtschaftslehre, Kultur- und Medienpädagogik oder das eher ungewöhnliche Studium der Technischen Redaktion und E-Learning-Systeme.
Die Stände, an denen Studenten der Hochschule den Interessierten die Studieninhalte und das Campusleben erklären, sind gut besucht. Neben frischgebackenen Abiturienten informieren sich bereits Berufstätige über berufsbegleitende Studiengänge. Kurzentschlossene haben Glück, da die Bewerbungsfristen zum Teil noch bis zum 15. September oder bis zum 15. Oktober laufen.
Aus Hamburg, Bremen und dem Ruhrpott
Obwohl die Hochschule erst seit 1992 in ihrer jetzigen Form besteht und dort im Jahr 2014 genau 2.986 Studenten immatrikuliert waren, kommen Interessierte aus ganz Deutschland. Fionn Becker selbst ist aus Darmstadt, viele der Mitstudierenden kommen aus der näheren Umgebung, doch einige hat es selbst vom Ruhrpott, aus Hamburg oder Bremen nach Merseburg gezogen. Warum? „Ich will nach Leipzig ziehen und deshalb schaue ich mich an den Hochschulen in der Gegend um“, erzählt von Dühren, der von Stuttgart extra für den Hochschulinformationstag angereist ist. Nachdem er sein Abitur in der Tasche hatte, trat er eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker an. Jetzt will er ein Studium in der gleichen Richtung beginnen.
Partnerschule in China
Doch nicht nur aus allen Ecken Deutschlands zieht es Studierende nach Merseburg. Durch eine Partnerschule kann auch jungen Chinesen ein Studium in Mitteldeutschland ermöglicht werden. Der ingenieurwissenschaftliche Studiengang „Engineering“ wird in den ersten beiden Semestern auf Englisch angeboten, parallel mit einem Deutschkurs. „Ab dem dritten Semester wird dann langsam mit Vorlesungen auf Deutsch angefangen“, erklärt Becker. Durch Hochschulkooperationsverträge und Programme wie „Erasmus“ wird es Studierenden aus einer Vielzahl von Ländern möglich gemacht, in Merseburg zu studieren. Auch die Merseburger haben so die Möglichkeit, ihr Studium an Fachhochschulen im Ausland zu absolvieren.
Flüchtlinge willkommen
Die Hochschule betont außerdem, dass anerkannte Flüchtlinge willkommen sind und nutzte den Hochschulinformationstag, um Interessierten eine Orientierung und Informationen zur Aufnahme eines Studium zu bieten.
Leuna als zusätzlicher Pull-Faktor
Bleibt nur noch die Frage was man an der Hochschule überhaupt studieren soll. Fionn Becker erkennt eine bestimmte Richtung bei der Auswahl des Studiums: „Ziemlich beliebt sind die Studiengänge im sozialen Bereich, und das, obwohl man dort bestimmte Zulassungsvoraussetzungen erfüllen muss.“ Dieser Bereich ist an den meisten Hochschulen und Universitäten sehr beliebt, während die Naturwissenschaften auf viele abschreckend wirken. An der Hochschule Merseburg ist das Gegenteil der Fall. Durch die Nähe zu den Chemiestandorten Leuna und Schkopau erfreut sich der Studiengang Chemie- und Umwelttechnik besonderer Beliebtheit.
Doch nicht nur die Anfänger werden in Merseburg bestens versorgt, auch für die fortgeschrittenen Studenten gibt es interessante Angebote. Von naturwissenschaftlichen Studiengängen wie Maschinenbau, Mechatronik und Physiktechnik reicht das Angebot bis zu den Masterstudiengängen der Angewandten Medien- und Kulturwissenschaft oder der Angewandten Sexualwissenschaft, die zu den Sozialwissenschaften gehören. (mz)