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Hochschule Merseburg Hochschule Merseburg: Rektor für Idee aus Sachsen

Von Undine Freyberg 15.01.2016, 08:10
Denise Hörnicke (M.) mit Ben Lux (r.) und Linda-Marie Theet, die Kultur- und Medienpädagogik studiert
Denise Hörnicke (M.) mit Ben Lux (r.) und Linda-Marie Theet, die Kultur- und Medienpädagogik studiert Undine Freyberg Lizenz

Merseburg - Ein Hochschulinformationstag an einem Donnerstag? Wie effektiv kann das schon sein? „Ziemlich effektiv“, ist Hochschulrektor Jörg Kirbs sicher. „Denn wir nutzen Synergieeffekte aus Sachsen.“ Im Nachbarbundesland fand nämlich gestern nicht nur an der Uni Leipzig, sondern an allen staatlichen Hochschulen, den sieben Studienakademien und einigen privaten Hochschulen ein Tag der offenen Tür statt, für den die Schüler der Oberstufe schulfrei bekamen. „Und die wollen wir natütrlich auch nach Merseburg ziehen“, hofft Kirbs.

Das scheint funktioniert zu haben. Schüler aus Leipzig, Chemnitz Wurzen, Flöha oder auch Markranstädt waren an die Hochschule Merseburg, zumindest für einen halben Tag das Studieren zu probieren. „Viele haben sich am Vormittag hier bei uns informiert und sind dann am Nachmittag nach Sachsen gefahren, um dort noch die Uni oder eine Hochschule zu besuchen“, sagte Denise Hörnicke , die Koordinatorin des Hochschulinformationstages der MZ. Doch auch aus Sachsen-Anhalt waren natürlich Schüler da - zum Beispiel aus Nordhausen, Quedlinburg, Halberstadt oder Halle.

Engagierte Schüler

Wie zum Beispiel Roman Litvinenko. Der 22-jährige Hallenser, der bereits eine Ausbildung zum Chemikanten abgeschlossen hat und jetzt sein Fachabitur macht, war mit mehreren Klassenkameraden von der BBS Gutjahr nach Merseburg gekommen. Sie wollten mindestens eine Vorlesung besuchen. „Und ich wollte mich speziell über die Studiengänge Chemie- und Umwelttechnik und Ingenieurpädagogik informieren“ sagte der 22-Jährige.

Ganz engagiert waren einige Schüler des Merseburger Herdergymnasium. „Sie hatten spontan eine Freistunde und sind in der Zeit zu uns gekommen, um ein bisschen Hochschulluft zu schnuppern. So wünschen wir uns unsere künftigen Studenten.“, lächelte Hörnicke und wies daraufhin, dass jeder Schüler für diesen Tag zur Berufsorientierung eine Freistellung bekommen hätte.

Dass es sich lohnt, in Merseburg zu studieren, erzählte Ben Lux aus Halberstadt den Studenten in spe. Der 33-Jährige studiert Soziale Arbeit im dritten Semester. Zuvor hatte er Bürokaufmann gelernt und auch in dem Job gearbeitet, dann aber in Ferienfreizeiten Kinder und Jugendliche betreut und gemerkt, dass das eigentlich die Arbeit ist, die ihm mehr Spaß macht.

100 Schüler kamen

„Das Studium in Merseburg ist deshalb so gut, weil viele der Professoren oder Dozenten direkt aus der Praxis kommen und ganz genau wissen, wovon sie reden“, nickt er. Allerdings sei es auch nicht so leicht einen Studienplatz zu bekommen. „Es bewerben sich glaube ich 1.000 bis 1.200 Leute und genommen werden wohl rund 120.“

100 Schüler kamen zum Informationstag der Hochschule Merseburg, die dafür reguläre Seminare und Vorlesungen geöffnet hatte. „Dass das nicht so viele sind, ist nicht schlimm“, meint Rektor Jörg Kirbs. „Die kommen doch hoffentlich alle zu unserem großen Hochschulinformationstag im April wieder und bringen am besten noch fünf Leute mit“, schmunzelte er. Und auch Denise Hörnicke war zufrieden.

Für Sachsen-Anhalt hat der Rektor allerdings einen Vorschlag. Kirbs: „Vielleicht sollten wir es so machen wie die Sachsen und auch in Sachen-Anhalt an einem Tag die Türen der Universitäten und Hochschulen öffnen. Darüber sollte man mal nachdenken.“ (mz)

Der nächste Hochulinformationstag findet am 16. April statt. Mehr Infos unter www.hs-merseburg.de