Hausmusik mit dem Christkind
QUERFURT/MZ. - Seitdem haben Annett (41) und Olaf (44) Teige ihr ganz persönliches Christkind, obwohl das den 24. ja knapp verpasst hatte. So wird auch am Donnerstag wieder tüchtig gefeiert im Lilienweg - Weihnachten und 18. Geburtstag.
Und wie sich das so gehört, bringt man dem Geburtstagskind auch ein Ständchen. Bei Teiges tun das Mutter Annett, Bruder Sebastian (12) und das "Christkind"" selbst. Denn alle drei sind begeisterte Musikanten, alle drei lernen schon seit Jahren an der Querfurter Außenstelle der Kreismusikschule. Während die jetzige Abiturientin Jeannine und Sebastian schon in der Kita mit der musikalischen Früherziehung erste Schritte in Richtung Musikschule gingen, erfüllte sich Mama Annett ihren großen Kindheitswunsch schließlich im Jahre 1999 als 32-Jährige. Sie nimmt seitdem Klavierunterricht.
"Schon als Kind habe ich mich für Musik interessiert. In der Schule in Mücheln habe ich mal mit Xylophon angefangen. Aber da ich auch noch Radsport sehr intensiv betrieben habe, blieb für die Musik damals keine Zeit", erinnert sich die kaufmännische Angestellte in einem Querfurter Dentallabor. "Ich habe festgestellt, dass man nie zu alt ist, um ein Instrument zu erlernen. Da hat man sozusagen etwas fürs Leben. Man sollte einfach etwas haben, womit man sich fit halten kann."
Jeannine begann nach der musikalischen Früherziehung das Flötenspiel zu lernen. Inzwischen beherrscht sie Sopran-, Alt-, Tenor- und Bassflöte und auch die Cornamuse, eine mittelalterliche Flöte, kann sie spielen. Sie sang im Kleinen Chor, nahm ab 9. Klasse Gesangs-, ab 10. Klasse Klavierunterricht. Zudem singt sie jetzt auch im Jazzchor. Ihr kleiner Bruder wollte ihr nicht nachstehen. Schon in der 1. Klasse begann er Klavier zu lernen. Bis zur 5. Klasse sang der Gymnasiast im Kleinen Chor. Und seit der 6. Klasse lernt er nun auch noch Bratsche spielen.
"Wir sind sozusagen Dauergäste in der Musikschule", sagt Mutti
Annett. Einer sei immer dort. Dazu kommen unzählige Auftritte. "Aber es macht uns Spaß", erklärt die große Schwester und Sebastian nickt eifrig. In den letzten Tagen haben sie noch einmal ihr Repertoire an Weihnachtsliedern durchdacht, denn am Donnerstag gibt es nicht nur das Geburtstagsständchen. Wenn die Familie versammelt ist, spielen die Drei natürlich auch weihnachtliche Weisen, wie seit Jahren schon. "Ich mag sowieso gerne so klassische und ruhige Musik", sagt Sebastian. Und er freut sich schon darauf, dass Opa am Donnerstag wieder raten wird, was gerade gespielt wurde.
Jeannine, die übrigens ihren Führerschein mit 17 gemacht hat und seitdem oft mit Begleitung Auto fährt, spielt indes auch gerne einmal moderne Musik und freut sich, dass sie ab Donnerstag ganz allein Auto fahren darf. Nach dem Abitur möchte sie Psychologie studieren. "Wenn das nicht klappt, mache ich auf jeden Fall etwas mit Musik", ist sie sich sicher. Auch der kleine Bruder sieht sich in Zukunft schon als Berufsmusiker. "Das schafft er bestimmt", ist die Mutti überzeugt. Schließlich sei er sehr fleißig, übe sehr viel und habe vor allem viel Freude dabei.