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Grünflächen in Merseburg Grünflächen in Merseburg: Gefahr für grünes Gesicht der Stadt Merseburg?

Von UNDINE FREYBERG 19.10.2015, 15:47
Ortsbürgermeieterin Alexandra Schöbel fürchtet um Merseburgs grünes Gesicht.
Ortsbürgermeieterin Alexandra Schöbel fürchtet um Merseburgs grünes Gesicht. Undine Freyberg Lizenz

MERSEBURG - Ein Anwohner aus dem Lindenweg in Beuna hatte sich über die Zweige beschwert, die auf den Fußweg wachsen. Maik Otto vom Grünflächenamt der Stadt Merseburg machte deshalb eine Begehung mit Ortsbürgermeisterin Alexandra Schöbel (SPD). „Ja“, meint Otto. „Das machen wir weg.“

Künftig könnte es mit der Grünpflege in der Stadt und den Ortsteilen etwas schwieriger werden. Grund sind die Maßnahmen, die die Stadt im Rahmen des Liquiditätssicherungskonzepts einleiten muss. Laut Runderlass für Kommunen, denen wie Merseburg eine Zeit mit großer Sparsamkeit bevorsteht (die Stadt muss in den kommenden Jahren jährlich 3,5 Millionen Euro einsparen), darf es im Bereich Grün pro 1 000 Einwohner nur noch einen Beschäftigten im Bereich Grün geben. Das würde bedeuten 36, derzeit sind es rund 50.

„Die Hecken am Gemeindebüro Beuna müssten mal wieder geschnitten werden. Auch rund um die Büsche neben dem Eingang sieht es nicht mehr schön aus“, beklagt Alexandra Schöbel. Sie befürchtet, dass das bisher immer so gepflegte grüne Gesicht Merseburgs an Schönheit verlieren wird - auch in den Ortsteilen. Deshalb spricht sie sich gegen zu viele Kürzungen in diesem Bereich aus. „Ich verstehe, dass gespart werden muss, aber dann muss man das den Bürgern auch erklären und mitteilen. Man muss öffentlich sagen, was auf uns zukommen wird.“ Schließlich sei das gepflegte Grüne doch auch immer ein Aushängeschild der Stadt gewesen. Die Sparmaßnahmen könnten bedeuten, dass Bepflanzungen vereinfacht werden müssen, oder dass die Anwohner manche Sachen auch selbst machen - zum Beispiel ein paar überstehende Zweige am Fußweg entfernen. „Aber man muss mit den Leuten reden.“ Früher habe Beuna mal einen eigenen Gemeindearbeiter gehabt, der sich auch ums Grün gekümmert hat, so Schöbel. Diese Zeiten seien vorbei.

Im Bereich der Grünpflege will die Stadt künftig 668 000 Euro einsparen (hauptsächlich Personalkosten). Abgesehen von den Pflichtaufgaben wie straßenbegleitendes Grün sollen die Arbeiten um 50 Prozent reduziert werden. (mz)