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  7. Raubtier-Alarm in Sachsen-Anhalt: Video der Großkatze am Geiseltalsee

Suchaktion an der Marina Mücheln Mit Video: „Kein Fake“ - Saalekreis sucht Großkatze am Geiseltalsee

Nein, es ist noch kein Sommerloch: Der Saalekreis lässt am Montagabend mit einer Aktion nach einer Raubkatze am Geiseltalsee fahnden. Ein Video stuften Experten als authentisch ein.

Von Robert Briest, Katrin Sieler Aktualisiert: 17.06.2025, 15:40
Raubtier-Alarm im Saalekreis in Sachsen-Anhalt: Bei der gesuchten Großkatze könnte es sich um einen Puma handeln. Polizei und Veterinäramt beraten sich an der Marina Braunsbedra.
Raubtier-Alarm im Saalekreis in Sachsen-Anhalt: Bei der gesuchten Großkatze könnte es sich um einen Puma handeln. Polizei und Veterinäramt beraten sich an der Marina Braunsbedra. Foto: Katrin Sieler

Braunsbedra/MZ. - „Es ist kein Fake“, betont Sabine Faulstich, Ordnungsdezernentin des Saalekreises in Sachsen-Anhalt. Der setzte am Montagabend über die Notfall-App Nina eine ungewöhnliche Warnmeldung ab: Eine Raubkatze sei am Geiseltalsee gesichtet worden. Am See und in den angrenzenden Kommunen sei Vorsicht geboten.

Raubtier-Alarm: Polizeihubschrauber kreist über dem Geiseltalsee

Was nach einer Sommerlochmeldung klingt, nehmen die Behörden ernst. Am Abend starteten sie eine Suchaktion rund um die Marina Braunsbedra. Vor Ort waren Kräfte des Veterinäramtes des Saalekreises sowie der Polizei im Einsatz. Unterstützung erhielten sie dabei aus der Luft. Ein Polizeihubschrauber kreiste ab etwa 20.30 Uhr über dem Areal.

Video: Großkatze am Geiseltalsee in Sachsen-Anhalt gesichtet

(Video: Saalekreis)
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Der Einsatzleiter der Polizei, erklärte gegenüber der MZ, dass derweil verifiziert wird, ob an der Sichtung etwas dran ist und weitere Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden müssen. Die Polizei sei seit Montagnachmittag im Einsatz.

Suche nach Großkatze am  Geiseltalsee Braunsbedra. Am Wochenende sahen Passanten ein großes Tier und hielten es auf Video fest. Handelt es sich um eine entlaufene Raubkatze?
Suche nach Großkatze am Geiseltalsee Braunsbedra. Am Wochenende sahen Passanten ein großes Tier und hielten es auf Video fest. Handelt es sich um eine entlaufene Raubkatze?
Foto: Katrin Sieler

Der Kreis scheint derweil sicherer, dass sich die Raubkatze am Ende nicht nur als Ente erweist. Wie Faulstich erklärte, habe eine glaubhafte Quelle am Freitag in der Nähe der Marina eine Großkatze gesehen.

Es gebe auch ein Video von dem Tier. Das habe man Experten vorgelegt: „Sie haben bestätigt, dass es sich um eine Großkatze handelt.“ Unklar sei aber, was genau. Möglich sei etwa ein Puma.

Video zeigt die Raubkatze - ist das Tier noch in Sachsen-Anhalt unterwegs?

Das war auch die Vermutung zweier Frauen, die auf dem Video, das der MZ mittlerweile vorliegt, zu hören sind. Zu sehen ist ein in der Tat nach einer Großkatze aussehendes Tier am Ende einer gemähten Wiese, das unter strahlend blauem Himmel aufsteht und sich in entspanntem Tempo in Richtung einer Buschreihe bewegt. „Das ist ein Riesenvieh“ kommentiert eine der Frauen.

Das Video und der Hinweis auf die Sichtung haben den Kreis laut Faulstich erst am Montag erreicht. Deshalb haben man auch jetzt erst handeln können, erklärte die Dezernentin. Man habe überlegt, wie man vorgeht und sich schließlich für die Warnmeldung entschieden.

„Es sind seit Freitag zwar drei Tage vergangen, aber Experten meinten, wenn das Tier vollgefressen ist, könne es erstmal drei, vier Tage ruhen, bevor es weiterzieht.“ Faulstich schloss aber auch nicht aus, dass es längst über alle Berge ist.

Das raten Behörden bei Sichtung der Großkatze

Dem Saalekreis liegen derzeit keine Informationen vor, das jemand eine Großkatze vermisst. Am Dienstag sollen noch mal systematisch alle privaten Halter und Tierparks im größen Umkreis angefragt werden.

2021 hatte es schon einmal eine Warnmeldung wegen einer freilaufende Großkatze in der Region gegeben. Damals ging es aber um eine Leopardin aus einer privaten Haltung bei Nebra.

Damals wie heute lautete der Hinweis der Behörden, Sichtungen unter der 112 zu melden, sich keinesfalls dem Tier zu nähern sowie Aufenthalte auf Wiesen und in Wäldern zu vermeiden.

Nichtsdestotrotz fanden sich am Montagabend zahlreiche Schaulustige an der Marina ein, die eifrig diskutierten, welches die Wiese im Video sein könnte.