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Platzmangel durch Zuzug Goetheschule Merseburg bekommt eine Außenstelle: Platzmangel durch Zuzug

Von Robert Briest 22.02.2018, 07:40
Die Goetheschule in Merseburg soll eine Außenstelle in der Stadt bekommen.
Die Goetheschule in Merseburg soll eine Außenstelle in der Stadt bekommen. Peter Wölk

Merseburg - In dieser Woche ist etwas mehr Platz in den Räumen und auf dem Schulhof der Goethe-Sekundarschule in Merseburg. Drei Klassen sind auf Exkursion. Doch dies ändert natürlich nichts am Problem, das Leiter Hartmut Fäller seit geraumer Zeit Kopfschmerzen bereitet. Seine Schule platzt aus allen Nähten, denn in der jüngeren Vergangenheit sind die Schüler- und Klassenzahlen deutlich gestiegen.

In diesem Schuljahr sind es 56 Kinder und Jugendliche mehr als noch vor zwei Jahren. Deshalb erklärte der Schulleiter auf der jüngsten Sitzung des Kreisbildungsausschusses: „Wir brauchen räumliche Entlastung, wir können die Schüler ja nicht wegschicken.“

Goetheschule Merseburg: Entlastung zeichnet sich ab

Diese geforderte Entlastung zeichnet sich ab. Die Kreisverwaltung stellte in der Sitzung Pläne für eine Außenstelle der Goetheschule vor. Die soll bis 2019 in der ehemaligen Außenstelle der Berufsbildenden Schule in der Unteraltenburg 12 entstehen. Sechs Klassen, zwei Gruppen sowie drei Verwaltungsräume soll die Schule hier etwa fünf Gehminuten vom Haupthaus entfernt zusätzlich erhalten. Das Objekt gehört dem Kreis, für die neue Verwendung müsste es trotzdem baulich hergerichtet werden. 910.500 Euro veranschlagt die Verwaltung dafür.

Im Ausschuss führte diese Summe zur Frage, ob man nicht mit einer temporären Containerlösung auf dem Hof des Hauptgebäudes arbeiten könnte. Das wäre zwar von der Schulorganisation leichter, aber auf dem Schulhof sei kein Platz, entgegnete Fäller. Stefan Bareither vom Kreisschulamt merkte zudem an, dass man langfristig mit bis zu 450 Schülern rechne.

Mehr Schüler: Zuwachs von Kindern mit Migrationshintergrund

Dies liegt laut Verwaltung etwa daran, dass in einigen Klassenstufen vermehrt Schüler vom Gymnasium an die Sekundarschule wechseln, vor allem aber am Zuwachs von Kindern mit Migrationshintergrund. Ihre Familien ziehen vermehrt nach Merseburg und damit in den Einzugsbereich der Goetheschule. Die hat zwar mit dem Landesschulamt eine Absprache, dass Schüler, die direkt aus dem Ausland kommen, auch in anderen Orten beschult werden können. „Wenn die Schüler jedoch vorher auf einer deutschen Schule waren und in unser Einzugsgebiet ziehen, können wir nichts machen“, erklärte Fäller.

Derzeit beträgt der Migrantenanteil an seiner Schule 23 Prozent, für Kinder mit Sprachdefiziten gibt es speziellen Deutschunterricht. Bareither betonte, es sei nicht damit zu rechnen, dass die Schüler, die jetzt im System sind, wieder wegziehen.

Deshalb soll langfristig die Außenstelle an der Unteraltenburg als Standort für die fünften und sechsten Klassen Abhilfe schaffen, auch wenn dort das Bewegungsangebot aus Platzgründen deutlich geringer ausfällt als am Haupthaus. Das Geld für den Umbau will der Kreis großteils aus der Versicherungssumme für die kaputte ehemalige Schule und Asylunterkunft in Merseburg-West nehmen. Dort hatte es vergangenen Juli gebrannt. Das Schulhaus soll nun abgerissen werden. (mz)