Geschichte von Kuckenburg Geschichte von Kuckenburg: Rentner schreibt Buch über sein Dorf
Kuckenburg/MZ. - Ob richtige Chronik oder nicht - auf jeden Fall hat Rülke eine sehr ansehnliche und umfangreiche Darstellung Kuckenburgs geschaffen. Das kleine Dorf ("31 Häuser, mit der Kirche 32"), das seit 1952 zur Gemeinde Esperstedt gehört, hat eine lange Geschichte. Um 840 wird erstmals ein Burgwart-Bezirk "Cucunburc" erwähnt, und bereits im Jahre 531 ist ein sächsischer Edler namens Gogk bezeugt, von dem eine "Gogoburg" abgeleitet sein könnte. Die Burg ist zwar längst verfallen, das Geschlecht Kuckenburg jedoch existiert bis heute.
Die einzelnen Kapitel in Rülkes Buch befassen sich zum Beispiel mit der Bahnstrecke Querfurt - Röblingen, Post und Telefon, dem 1956 eingeweihten Dorfwirtschaftshaus, der 1745 gebauten Kirche, der Schule, den Mühlen oder der Feuerwehr. Rülke, von 1985 bis 2000 Wehrleiter, fand gemeinsam mit seinem Nachfolger Hans Stehr heraus, dass Kuckenburg mindestens seit 1888 eine Feuerwehr hat - bis dahin hatte 1936 als Gründungsjahr gegolten.
Weiter gibt es Berichte über Hochwasser, die Einweihung des Kriegerdenkmals 1923, den Durchzug der Amerikaner durchs Dorf 1945 und ein Wasserfest, das 1981 aus Anlass der Verlegung von Wasserleitungen gefeiert wurde. Auch ein Verzeichnis der Kuckenburger Lehrer seit 1771 bis 1953 ist enthalten. Außerdem gibt es auch Kapitel über alte Maßeinheiten oder Mundart und Sprache. Geforscht hat Rülke unter anderem im Stadtarchiv Querfurt. "Außerdem habe ich mir viel von den Leuten im Dorf erzählen lassen", so der gebürtige Barnstädter, dessen Familie seit 1939 in Kuckenburg lebt. Auch mit dem Heimatforscher Rudolf Böhme habe er sich viel unterhalten. Das Bildmaterial, zum Beispiel alte Karten, hat Rülke über die Jahre gesammelt. "Die Luftaufnahmen habe ich selbst fotografiert, da bin ich mal mit meinem Schwiegersohn mitgeflogen."
An eine Veröffentlichung seines Buches denkt der Rentner nicht. "Ich habe das nur so aus eigenem Interesse gemacht", so Rülke, "im Alter hat man ja viel Zeit nachzudenken." Langeweile hat er jetzt, nach Abschluss der jahrelangen Arbeit, aber nicht: "Meine Frau und ich reisen sehr viel, wir waren zum Beispiel in Kanada und den USA." Dabei kann er einem weiteren Hobby frönen: "Aus jedem Land bringe ich eine Fahne mit. Dann feiern wir hier ab und zu ein Fahnenfest." Außerdem gibt es auch im Garten immer was zu tun.