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Geiseltaler Wohnungsgesellschaft Geiseltaler Wohnungsgesellschaft: Himmelreich auf 43 Quadratmetern

Von Petra Wozny 26.06.2003, 16:06

Braunsbedra/MZ. - Dennoch, die Baracken sollten abgerissen werden und so musste die Frau, die damals Sprechstundenschwester war, ziehen. Kein Geld, keine Möbel, keine Alternative und alleinstehend mit einem Mädchen und einem Jungen.

50 Jahre ist das her. Und Agnes Letsch kann sich aus ihrer Wohnung nicht mehr wegdenken. Seit einem halben Jahrhundert wohnt sie nun in den 42,5 Quadratmetern, hat die Kinder groß gezogen, deren Auszug erlebt und es sich nun in der Zweiraumwohnung allein gemütlich gemacht. 1953 zahlte sie für die Wohnung 26 Mark.

"Das war trotzdem viel Geld", beteuert sie, als sie sich daran erinnert. Die "ganz große" Erhöhung" sei mit der Wende gekommen - da sprang der Preis auf 272 Mark. Die Wohnung der Geiseltaler Wohnungsgesellschaft habe sich nicht groß verändert und dennoch sei vieles kaum wieder zu erkennen. 1995 erlebte die Seniorin "Handwerker am laufenden Band".

Anstrengend seien diese Wochen gewesen, doch das Ergebnis könne sich auch heute noch sehen lassen. Und stolz führt sie den Besuch durch die Zimmer: isolierte Fenster, eine moderne Heizung, ein schickes Bad. Der "gute, alte Kohleofen" wurde Vergangenheit. Das Badezimmer ist gefliest, das Wasser zu jeder Zeit heiß. "Ich habe es hier gut", beteuert die 80-Jährige. Freut sich ihres kleinen Reiches und der freundlichen Nachbarn. "Die Siedlung ist sehr gepflegt, da gibt es nichts zu sagen. Hier möchte ich nicht mehr weg. Nur einen Balkon wünsche ich mir noch."