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Ganze Region in der Mensa?

Von UNDINE FREYBERG 19.09.2008, 16:08

Merseburg/MZ - "Die alte Mensa der FH wird ab 2009 nicht mehr gebraucht, aber es wäre eine Schande das Gebäude nicht zu nutzen", meinte Klaus Krug (67), der Vorsitzende des Fördervereins Sachzeugen der chemischen Industrie.

Während Freitag des Deutschen Chemiemuseums das 15-jährige Vereinsjubiläum feierten, blickte der Gründungsvorsitzende in die Zukunft. "Wir möchten das Gebäude übernehmen und darin Geschichte, Gegenwart und Zukunft der gesamten Region präsentieren - mit dem Geiseltalsee und seinen gesamten Anrainern, mit Bad Dürrenberg und mit Bad Lauchstädt." Ziel sei es, vor allem junge Leute noch besser über die Region zu informieren.

An einer Idee für die Präsentation der Region arbeitet derzeit Katja Beschow. Die 29-Jährige ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule Merseburg (FH) im Bereich Museumspädagogik und wird eine Konzept für den neuen Inhalt der alten Mensa auf die Beine stellen, das dann auch förderfähig ist. "Denn das Gebäude ist zwar in einem guten Zustand, aber machen wir uns nichts vor - für das, was wir wollen, müssen wir zwischen fünf und neun Millionen Euro anfassen", erklärte Klaus Krug.

Einer, der den Verein in seinem Tun bestärkt, ist Thomas Martin. "Es ist wirklich toll, wie hier Industriegeschichte bewahrt und gezeigt wird. Man kann sicherlich noch daran arbeiten, wie man damit noch wirksamer nach außen umgehen kann, aber daran wird ja mit dem neuen museumspädagogischen Konzept gearbeitet." Thomas Martin, seit April Professor für Verfahrenstechnik am Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften, ist gebürtiger Augsburger und hatte nach seinem Studium in München und der Promotion in Großbritannien unter anderem in den Niederlanden und zuletzt in Kanada gearbeitet. "Aber ich wollte zurück nach Deutschland, und als ich bei meiner Suche nach einer neuen Stelle gesehen habe, dass es hier ein Chemiemuseum direkt neben der Hochschule gibt, war ich begeistert. Wegen des Museums hab' ich mich für Merseburg entschieden."