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Für den Notfall Für den Notfall: Querfurter Obsthof füllt 30.800 Liter Trinkwasser für Midewa ab

Von Anke Losack 04.01.2021, 10:30
Hier wird das mobile Trinkwasser in Kartons verpackt.
Hier wird das mobile Trinkwasser in Kartons verpackt. Midewa/Heiko Rebsch

Merseburg/Querfurt - Eine regionale Kooperation, die 2019 begann, hat eine erfolgreiche Fortsetzung gefunden: Der Obsthof Müller in Querfurt hat für die Midewa Wasserversorgungsgesellschaft in Mitteldeutschland erneut Trinkwasser für die Notfallversorgung in Fünf-Liter-Packs abgefüllt. Mit 30.800 Liter Wasser ist eine stolze Menge zusammengekommen. Wie es in einer Mitteilung des Wasserversorgers heißt, wurden 44 Paletten, bestückt mit jeweils 140 Kartons à fünf Liter Trinkwasser, in die Niederlassungen und Stützpunkte der Midewa ausgefahren und stehen nun bereit, im Notfall an die Kunden verteilt zu werden.

Zusammenarbeit mit dem Querfurter Obsthof funktioniert reibungslos und unkompliziert

Karina Wasmund arbeitet als Vertriebsreferentin für den Wasserversorger und leitet das Projekt „Mobiles Trinkwasser“. Mit den handlichen Fünf-Liter-Kanistern sei man flexibel in der Lage, zum Beispiel kurzfristige Unterbrechungen der Trinkwasserversorgung zu überbrücken.

Sie freut sich, dass die Zusammenarbeit mit dem Querfurter Obsthof von Alexander Müller, wo vor allem Apfelsaft abgefüllt wird, so reibungslos und unkompliziert funktioniert. Bei ihm war sie damals auf der Suche nach einem Betrieb fündig geworden, der über die entsprechende Technik verfügte, das Wasser professionell abzufüllen, ohne Produktionsabläufe aufwendig umstellen zu müssen.

Trinkwasser wird in handliche Kanister gefüllt

Die Technik, berichtet Alexander Müller, sei nämlich identisch. Ob letztlich Apfelsaft oder Trinkwasser in die Kanister fließe, ändere am Ablauf nichts. „Wir müssen rechtzeitig wissen, wann die nächste Lieferung benötigt wird, damit wir uns in der Produktion darauf einstellen können“, schildert er. Mitten in der Apfelverwertung sei es durchaus schwierig, einen geeigneten Zeitraum zu finden. Dann seien die Maschinen komplett ausgebucht, berichtet der Obsthof-Chef.

Wie läuft die Abfüllung? Das Trinkwasser aus der Leitung gelangt zunächst in einen sogenannten Pasteur, wo es auf 76 Grad Celsius erhitzt wird, um es haltbar zu machen. Von hier aus wird es in die eigentliche Abfüllmaschine geleitet, die mit Fünf-Liter-Beuteln mit integriertem Trichter bestückt ist. Mit einer Temperatur von circa 70 Grad Celsius durchläuft das Lebensmittel nun wie am Fließband die Abfüllstation und gelangt exakt portioniert in die am Endlosband bereitliegenden Beutel.

An allen Standorten mit Trinkwasser in Fünf-Liter-Kanistern bevorratet

Noch immer handwarm packen es Alexander Müllers Mitarbeiter auf die Paletten. Dort kommt das Trinkwasser erst einmal zur Ruhe; vor allem muss es richtig abkühlen, bevor es transportfertig gemacht wird. „Es ist eine schöne Sache, denn am Ende hat jeder etwas davon. Wir können unsere Technik, die wir ohnehin vorhalten, zusätzlich nutzen und uns ein kleines Zubrot verdienen, und die Midewa hat mit uns für ihr regionales Produkt einen Abfüllpartner in der Region gefunden. Die Wertschöpfung bleibt also komplett in der Region“, meint Alexander Müller.

Laut Karina Wasmund ist die Midewa im Moment gut auf das neue Jahr vorbereitet. „Wir haben uns an allen Standorten mit unserem Trinkwasser in Fünf-Liter-Kanistern bevorratet. Wenn uns keine größeren Störungen ereilen, die man allerdings nie vorhersehen kann, sollte die Reserve für einige Zeit reichen.

Proben für gute Wasserqualität

Aber zum Glück können wir mit dem Obsthof auch relativ kurzfristig einen neuen Abfülltermin vereinbaren.“ Im Frühjahr, hat sich die Projektleiterin vergewissert, gäbe es auf jeden Fall ein Zeitfenster. Wasmund ergänzt, dass der Obsthof Müller seit der Kooperation auch als feste Beprobungsstelle aufgenommen wurde.

„Das bedeutet, dass wir die Trinkwasserqualität hier im Betrieb regelmäßig unter die Lupe nehmen, um sicherzugehen, dass in unseren Fünf-Liter-Kanistern ein Lebensmittel in Top-Qualität enthalten ist, das allen Anforderungen der Trinkwasserverordnung genügt.“ (mz)