Frühlingsfest Frühlingsfest: Beim Aufbau Schneebesen gefragt
Merseburg/MZ. - "Nein, auf Anhieb kann ich gar nicht sagen, wann ich zum letzten Mal bei einem Frühjahrsfest-Aufbau den Schneebesen gebraucht habe." Arthur Seifert musste am Donnerstag ganz schön schieben, seinen "Polypen" von den über Nacht gefallenen Schneemassen zu befreien. So wie ihm ging es auch vielen Mitarbeitern der 20 Schaustellerfirmen, die mit insgesamt 33 Geschäften zum diesjährigen Frühlingsfest auf die Rischmühleninsel nach Merseburg gekommen sind.
Am Samstag, beginnt das bunte Spektakel traditionell mit dem Anstich eines Fasses Freibier. Wo um 15 Uhr zum ersten Male OB Reinhard Rumprecht sein Können beim Anzapfen unter Beweis stellen muss. "Wir starten mit diesem Fest in den Frühling, und wir sind uns sicher, dass Merseburg für uns ein guter Saisonstart werden wird", hofft Schausteller Peter Lutze, der als Mitglied des Verbandes Hallescher Schausteller zu diesem Fest gewissermaßen die koordinierenden Fäden in der Hand hält. Gemeinsam mit den Leipziger Schausteller-Kollegen und der Stadt Merseburg werden sowohl Frühlings- wie Herbstfeste in dieser Dreierkombination in bewährter Weise durchgeführt, wie Merseburgs Gewerbeamtsleiter Folkmar Bothe zum gestrigen Pressegespräch auf der Insel bestätigte.
Und zu jedem Fest warten die Organisatoren mit Neuheiten und Attraktionen auf. Zu diesem Frühjahrsspektakel ist es das Ballon-Karussell von Martina und Achim Zarnikau aus Wolfhagen bei Kassel. Er ist zum ersten Mal in Merseburg, sagt Zarnikau, und er erwähnt voller Stolz, dass es nur zwei solcher "Montgolfièren" in Deutschland gebe. Das Fahrgeschäft hat seinen Namen von den Gebrüdern Montgolfier abgeleitet, die als erste Menschen der Welt im 18. Jahrhundert sich mittels Heißluftballon über den Erdboden erhoben. In diesem Falle bewegen sich acht Gondeln an einem Auslegerverbund in etwa elf Metern Höhe und drehen sich gemächlich um einen Stahlmast. So, dass man sich - mit etwas Fantasie, versteht sich - den Eindruck von einer Ballonfahrt erhält. "Leute im Alter von Null bis Hundert können bei uns fahren, es ist ein Erlebnis für die ganze Familie", meint Zarnikaus Frau. Weshalb die Schaustellerfamilie aus dem Hessischen auch eine preiswerte Familienkarte für den kleineren Geldbeutel anbietet.
Bis zum 1. April dauert das diesjährige Frühlingsfest, das täglich um 14 Uhr seine Pforten öffnet. Traditionell wird es auch wieder einen Behinderten-Tag geben. Wo am 27. März von 10 bis 12 Uhr für einen besonders behutsamen Fahrspaß gesorgt wird. "Natürlich haben wir auch wieder Familientag im Progrann, diesmal sogar doppelt, am 20. und am 27. März, wo wir ermäßigte Fahrpreise gewähren", ist von Lutze noch zu erfahren. Der noch sagt, dass man vom Schlussfeuerwerk abgekommen ist, und das farbenfrohe Höhenspektakel diesmal quasi in der Mitte der Festzeit, also am 23. März um 21.30 Uhr, veranstalten wird. Ein Insider-Tip von ihm ist das Fahrgeschäft "Experience" von Jürgen Kauffmann aus Bopfingen.
"Das ist was ganz Verrücktes, Bewegungen in alle Richtungen - bei dieser Erfahrung oder Erlebnis, wie es übersetzt heißt, kommen Kenner voll auf ihre Kosten", so Lutze. Der auch noch den Musikexpress, die Walzerbahn, Auto-Scooter und den Kessel-Tanz verweist. Aber auch einen Unfall des "Schwarzwald-Grills" auf der Autobahn erwähnt, weswegen er auf die letzten Stunden noch einen Zusatzimbiss organisieren muss. Doch ob auf Zuckerwatte, Eis, Würstchen oder Fischbrötchen, ebenso auf Cola oder Bier braucht keiner zu verzichten: Lutze: "Für diese Dinge ist bestens gesorgt."