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Freizeitpark Freizeitpark: Belantis setzt auf Geiseltalsee

Von Dirk Skrzypczak 01.08.2013, 09:58
Die spektakuläre Achterbahn „Huracan“ sollte eigentlich nach Dubai geliefert werden. Seit 2010 steht sie im Belantis.
Die spektakuläre Achterbahn „Huracan“ sollte eigentlich nach Dubai geliefert werden. Seit 2010 steht sie im Belantis. DPA Lizenz

Leipzig/MZ - Der deutsche Gast ist schwierig. Im Frühjahr war es ihm zu kalt und zu feucht, jetzt stöhnt er über die Hitze. „Ein Freizeitpark ist natürlich vom Wetter abhängig“, sagt Nikolaus Job, Manager des Belantis-Parks im Leipziger Südraum. Und selbstverständlich ist ihm Sonne lieber. Zunehmend sonniger könnte man auch die wirtschaftliche Situation des Parks beschreiben. Bis zu 600 000 Besucher werden jährlich gezählt. In Pressemitteilungen sieht sich das Park-Management bereits in der Top 10 aller deutschen Freizeitparks.

Dabei hatte es Belantis nicht leicht. Ein Freizeitpark in Mitteldeutschland? Dort, wo die Kaufkraft niedrig, die Arbeitslosigkeit aber hoch ist? Kann das funktionieren? „Wir mussten anfangs gegen die Skeptiker kämpfen“, sagt Job. Und gegen überzogene Erwartungen. Als der Park 2003 öffnete, hätten die Besucher sofort eine perfekte Show erwartet. „Das war ein Anspruch, den wir natürlich nicht erfüllen konnten.“ Heute strahlt der Freizeitpark mit seinen 60 Attraktionen in einen Umkreis von 220 Kilometern aus. Besucher kommen aus Berlin aber auch aus dem Ausland.

Und Belantis will bei den Besucherzahlen weiter wachsen. Helfen soll dabei die Bergbaufolgelandschaft südlich der Messestadt und das Geiseltal. Die Seen ziehen vor allem Familien mit Kindern an. Es ist die gleiche Zielgruppe, um die auch Belantis wirbt. „Noch mag am Geiseltalsee die Infrastruktur nur halbfertig sein. In zehn Jahren kann die Region mit dem Leipziger Neuseenland aber ein absolutes Zugpferd sein“, glaubt Job. Dann würden Urlauber auch für Ausflüge nach Belantis zu gewinnen sein, hofft der Manager.

Bei den weiteren Investitionsplänen hält sich Job hingegen mit konkreten Aussagen zurück. 70 Millionen Euro sind im vergangenen Jahrzehnt in den Park geflossen. Von 110 Hektar sind gerade einmal 30 bebaut. Da bleibt noch genügend Luft übrig. „Natürlich müssen wir attraktiv bleiben. Da muss man immer wieder Geld in die Hand nehmen.“ Ein deutscher Freizeitpark hat es da aber offenbar leichter als seine Pendants im Ausland. Statistisch besuche jeder Deutsche nur aller drei Jahre einen Freizeitpark, da tritt nicht so schnell ein Gewöhnungseffekt ein. Derzeit grübelt das Team von Job darüber nach, wie das Smartphone in die Parkphilosophie integriert werden kann. „Über ein freies W-LAN, das wir für den Park aufbauen, könnten wir den Gästen auf ihren Handys gezielt Informationen anbieten“, sagt Job. So ließen sich etwa Wartezeiten an der Achterbahn überbrücken.

Mitunter helfen aber auch einfache Mittel, um Gästen die Zeit im Park zu erleichtern. So finden Besucher derzeit genügend Wassersprenger vor, die angesichts der Hitze Groß und Klein eine willkommene Erfrischung bieten.

„Wir mussten anfangs gegen Skeptiker kämpfen.“ Nikolaus Job, Park-Manager
„Wir mussten anfangs gegen Skeptiker kämpfen.“ Nikolaus Job, Park-Manager
Park Management Lizenz