"Einige Rückschläge erlitten": Frank Bannert: Denkt der an Krebs erkrankte Landrat des Saalekreises an Rücktritt?

Merseburg - Seit mehr als einem Jahr fällt Saalekreis-Landrat Frank Bannert (CDU) nun schon krankheitsbedingt aus. Lediglich im Frühjahr war der an Krebs erkrankte Bannert zwischen zwei größeren Behandlungen für einige wenige Termine zurückgekehrt. Weil noch nicht absehbar ist, wann der Landrat endgültig wiederkommt, mehrten sich zuletzt die Spekulationen, dass Bannert womöglich an Rücktritt denkt.

„Ich habe im Sommer einige Rückschläge erlitten“, sagte er nun im Gespräch mit der MZ. „Man muss einfach anerkennen, dass das eben keine ganz leichte Erkrankung ist.“ Dennoch: Der Rekonvaleszent verschwendet keinen Gedanken an das Ende seiner politischen Karriere. „Mir geht es besser, ich denke nicht an Rücktritt“, betont Bannert.

Zu verdenken wäre ihm diese Entscheidung jedoch nicht. Bannert ist 61. Bereits im Jahr 2010 erkrankte er schwer. Er hatte Herzprobleme. Sein damaliger Fahrer hatte ihn damals statt zum Termin ins Carl-von-Basedow-Klinikum gefahren, wo sofort ein Herzkatheter gemacht und ein Stent eingesetzt wurde. Wäre nicht so schnell reagiert worden, hätte er schon damals sterben können.

Will Bannert nach der erneuten schweren Erkrankung nur seine Stärke beweisen? „Ich muss niemanden mehr etwas beweisen“, erklärt er. Ein Rücktritt würde laut Bannert aber bedeuten, dass er sich der Krankheit geschlagen gebe. „Diese Entscheidung würde ich nur treffen, wenn ich den Eindruck hätte, nicht mehr mit Leib und Seele Landrat zu sein“, sagt Bannert.

Dass er das nach wie vor ist, zeigt wohl der Umstand, dass er trotz Krankheit ganz nah dran ist an Verwaltung und politischem Geschehene. „Ich führe regelmäßig Gespräche, unter anderem mit meinem Stellvertreter Hartmut Handschak, der seine Sache hervorragend macht“, lobte Bannert. Auch erhalte er viele Krankenbesuche.

Dennoch freue er sich, wenn er bald den Krankenstand wieder verlassen und ins Schloss zurückkehren kann. Wann das sein wird, ließ Bannert im MZ-Gespräch aber weiterhin offen.

(mz)