Forst in Ziegelroda Forst in Ziegelroda: Eine Genbank für den seltenen Speierling

ziegelroda/MZ - Revierförsterin Adrina Hecht und ihr Team von Waldarbeitern hatten die Fläche im Revier Ziegelroda, die zum Landesforstbetrieb gehört, sehr gut vorbereitet. Und so konnte die Pflanzaktion pünktlich starten. Mitarbeiter der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt hatten 359 kleine Bäumchen dabei, die schnell in den Boden gebracht werden mussten, weil es einfach viel zu trocken ist derzeit.
„Wir haben eine Speierlings-Plantage angelegt“, klärt die Revierleiterin auf. Und sie erzählt, dass das eine Mehrgenerationen-Aktion gewesen ist. Dabei waren neben den Waldarbeitern aus dem Revier Ziegelroda, die Forstwirtschaftslehrlinge des Landeszentrums Wald, die in Ziegelroda ihren Ausbildungssitz haben, fünf Mitglieder des Seniorenvereins „Ziegelrodaer Forst“ mit dem ehemaligen Revierförster Wilmar Frederking und die Mitarbeiter der Versuchsanstalt. Gertraude Lüderitz war mit ihren fast 80 Lenzen die älteste Teilnehmerin. „Ich bin doch im Seniorenverein. Und das Pflanzen hat mir richtig Spaß gemacht. Das Wetter hat gepasst und man traf alte Bekannte wieder“, schwärmt die Landgrafrodaerin, die einst als Waldarbeiterin im Forst tätig war.
Revierleiterin dankt Helfern
Gepflanzt wurden einjährige Sämlinge, die mit Reißern veredelt wurden. So sind 75 Klone in die Erde gekommen. Sie waren zwischen 50 Zentimetern und 1,50 Meter groß. In einem Abstand von sieben mal 3,50 Meter kamen die kleinen Bäumchen in den Boden. „Irgendwann, ich werde es selbst wohl nicht mehr erleben, werden die Bäume so groß sein, dass man Saatgut gewinnen kann, denn dafür ist die Plantage angelegt worden“, erzählt Adrina Hecht. Am Tag nach der Pflanzaktion ist ein Wasserwagen in den Wald gerollt, denn die neuen Pflanzen brauchen Wasser.
Aber nur einmal wird angegossen. Dann müssen die Bäumchen sich selber „versorgen“. Rings um die Plantage wird später noch ein Zaun gezogen, denn Triebe und Früchte sind bei Wildtieren sehr begehrt. „Ich bin sehr froh, dass wir die Aktion starten konnten und danke allen, die daran beteiligt waren“, so die Revierleiterin.

