Feuerwehr Obhausen Feuerwehr Obhausen: Nicht jederzeit bereit
Obhausen - Der Motor dröhnt, Zentimeter für Zentimeter schiebt sich das rot-weiße Ungetüm aus der Garage. Der Logistik-Gerätewagen der Feuerwehr Obhausen ist der ganze Stolz des Weida-Lands. Zwei davon hatte die Verbandsgemeinde von der Deutschen Bahn nach Fertigstellung der neuen ICE-Trasse gestellt bekommen. Hinzu kam noch ein spezieller Lkw mit Atemschutztechnik, der in Steigra - also möglichst nahe am Osterbergtunnel - steht. Auch dank der Bereitstellung der Technik durch den Bahnkonzern konnte die Verbandsgemeinde ihren Brandschutz zuletzt optimieren.
Doch auch mit den eigenen Investitionen der Gemeinde ist Gemeindewehrleiter Rudolf Bernhardt zufrieden: In Steigra wurde ein altes Einsatzfahrzeug ersetzt. Das Spritzenfahrzeug aus Obhausen, das dem neuen Gerätewagen weichen musste, ist nun in Kuckenburg im Einsatz, wo für 50 000 Euro zudem eine neue Fertiggarage entstand. „Bei der Technik sind wir gut aufgestellt“, fasst Bernhardt die Situation zusammen.
Kopfzerbrechen bereitet dem Gemeindewehrleiter aber weiterhin die Einsatzbereitschaft der zehn Ortswehren. Nur zwei von ihnen, die in Obhausen und in Farnstädt, sind rund um die Uhr verfügbar. Alle anderen können dies nur von 18 bis 6 Uhr und an Wochenende gewährleisten, wie es hieß. „In anderen Orten werden deshalb bei Notfällen immer zwei Wehren alarmiert, damit wir wenigsten eine Gruppe zusammenbekommen“, erklärt Bernhardt. Anreize, sich bei der Feuerwehr zu engagieren, gibt es in der Verbandsgemeinde eigentlich genug. „Wir bieten den Ehrenamtlichen immerhin auch eine kleine Einsatzpauschale“, sagt Verbandgemeindebürgermeisterin Roswitha Meyer (parteilos). Zudem gibt es mehrere Jugend- und auch zwei Kinderfeuerwehren. Die größten Abteilungen bieten auch hier Obhausen und Farnstädt, bei letzterer Ortsfeuerwehr sind auch die meisten Frauen im Einsatz - 14 von 36 Kameraden in der Einsatzabteilung sind weiblich.
Was den Brandschutz in den Orten betrifft, sehen sowohl Feuerwehr als die Bürgermeisterin noch Handlungsbedarf. So sei die Löschwasserversorgung in Döcklitz und Kuckenburg noch nicht vollständig gesichert, in Farnstädt und Schraplau seien Teilbereich nicht abgedeckt. Dies soll vor allem durch den Bau von Zisternen erreicht werden. In Döcklitz ist das bereits durch die Umwidmung einer alten Klärgrube passiert. In Kuckenburg wurde für wenige Tausend Euro eine mobile Staustufe gekauft, die am Vorfluter installiert im Notfall die Weida aufstauen kann.
256 Kameraden
In den zehn Ortsfeuerwehren der Verbandsgemeinde Weida-Land sind insgesamt 256 Kameraden registriert, 162 von diesen gehören zur Einsatzabteilung. Die größten Wehren bieten Farnstädt (36 Einsatzkräfte), Obhausen (22) und Steigra (20). Die kleinste Wehr befindet sich mit acht Kameraden in Schraplau. Alle Fahrzeuge bis auf eines entsprechen den Einsatzvorschriften, durch Austausch in der Verbandsgemeinde versucht man Defizite kostengünstig zu beheben.