Fahrraddiebstahl im Saalekreis Fahrraddiebstahl im Saalekreis: Nutzt der Code fürs Fahrrad?

Merseburg - Zum Verkehrssicherheitstag am Donnerstag am Merse-Center in Merseburg (9-15 Uhr) bietet die Polizei kostenlose Fahrradcodierungen an. Aber schreckt die eingravierte Nummer Diebe tatsächlich ab? „Auch wenn man dadurch einen Diebstahl nicht zwingend verhindert, so wird der Verkauf des Fahrrades durch den Täter aber wesentlich erschwert“, sagt Polizeisprecher Jürgen Müller. Außerdem könne man ein codiertes Bike beim Auffinden dem Besitzer gleich zuordnen.
Seit Anfang des Jahres wurden im Saalekreis nach Polizeiangaben 215 Anzeigen erstattet, weil Drahtesel gestohlen worden sind. Der Schwerpunkt liegt in Merseburg. 20 dieser Straftaten konnten aufgeklärt werden, eine Erfolgsquote von knapp zehn Prozent. Damit bewegen sich die Ermittler im Landkreis auf dem Niveau von 2014. Im vergangenen Jahr waren 574 Fahrräder verschwunden. In 60 Fällen wurden Täter ermittelt. Die waren übrigens fast immer männlich und zumeist erwachsen. Im Saalekreis war die Zahl der Fahrraddiebstähle im letzten Jahr im Vergleich zu 2013 (697 Delikte) übrigens rückläufig - entgegen dem Landestrend.
Die Polizei sieht indes bei der Prävention die Fahrradbesitzer selbst in der Pflicht. So sollten die Zweiräder, auch wenn sie nur kurz abgestellt werden, immer angeschlossen werden. „Einige Radfahrer ziehen das Schloss nur durch das Rad und verbinden es dann mit einer Laterne oder einem Straßenschild. Bei Schnellspannschrauben ist das Rad aber schnell abgebaut und bleibt dann alleine am Tatort zurück“, so Jürgen Müller. Deshalb sei es wichtig, auch immer den Rahmen mit anzuschließen. Allerdings kann es dann dennoch passieren, dass Täter Teile von gesicherten Bikes abbauen. Entsprechende Fälle werden immer wieder vom Domgymnasium in Merseburg gemeldet. Eine Codierung stellt beim gezielten Teileklau kein Hindernis dar. 62 Fahrräder wurden von der Polizei in diesem Jahr schon markiert.
Am Verkehrssicherheitstag haben sich unter anderem auch Spezialisten des Landeskriminalamtes, der Landesverkehrswacht und des Technischen Hilfswerks angekündigt. Der Schwerpunkt des Tages soll auf Beratungen zum Einbruch- und Diebstahlschutz, den Gefahren durch Drogenkonsum sowie der Sicherheit im Straßenverkehr liegen. (mz)