Evangelisches Kirchspiel Merseburg Evangelisches Kirchspiel Merseburg: Gott ist gegen Krieg!
Merseburg/MZ. - Dabei beginnen sie mit der Geschichte aus Matthäus 26 im Neuen Testament, der Gefangennahme Jesu. Als er verhaftet wird und sich seine Anhänger mit Waffengewalt wehren, hält Jesus sie zurück. Sagt: Wer zum Schwert greift, soll durch das Schwert umkommen.
Die jungen Leute hier, zwischen 14 und 16 Jahre alt, sind alle gegen den Krieg. Dazu stehen sie auch ganz offen. Als jeder einen Satz aufschreibt, in dem die Worte "Gott" und "Krieg" vorkommen, wird die Ratlosigkeit deutlich. "Krieg ist schrecklich, warum greift Gott nicht ein?",heißt es, und mehrmals "Gott will keinen Krieg". Aber es gibt auch die Bemerkung "Für Gott einen Krieg führen", die Pfarrer Lehmann nun in den Raum stellt.
Saddam und Bush behaupten doch beide, dass Gott auf ihrer Seite stehe, meint Jacob. Auch Friederike sieht das so: Jeder sei überzeugt, dass seine Religion die bessere sei und Gott ihn unterstütze. Das könne gar nicht sein, findet sie und verweist auf das Gebot "Du sollst nicht töten." Für Christian ist Präsident Bush unglaubwürdig: Als gläubiger Methodist sollte er wissen, dass man gegen dieses Gebot nicht verstoßen dürfe. "Welche Religion sagt denn überhaupt, dass man töten darf?" ereifert sich Markus. Keine.
Trotzdem und trotz weltweiter Proteste hat Bush den Angriff befohlen. Was kann man denn jetzt noch dagegen tun, fragen sich die Jugendlichen. Beten, kommt die Antwort. Einige schauen zweifelnd. Ob das hilft. . . Demonstrieren, heißt es weiter. Schon, meint Maria, aber wo bleibe die Demokratie, wenn überall auf der Welt Menschen demonstrieren und Bush das doch nicht störe. Damit hat auch Friederike ein Problem: Wozu gibt es den Uno-Sicherheitsrat, wenn sich einer doch nicht an die Beschlüsse hält? Für Markus tut sich ein Zwiespalt auf: Gott hat die Menschen erschaffen, müsse er noch auf sie aufpassen? Sind sie nicht selbst für ihr Handeln verantwortlich?