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Kommunalwahl im Saalekreis Es geht auch ohne: Der Trend geht zu unabhängigen Wählerlisten

Bei der Kommunalwahl im Juni treten zahlreiche Kandidaten nicht für Parteien an, sondern auf freien Listen. Mancherorts stellen sie die Mehrheit. Die Akteure erklären, woran das liegt.

Von Anke Losack und Robert Briest 12.04.2024, 06:27
Auf vielen Stimmzetteln finden sich nicht nur Parteien.
Auf vielen Stimmzetteln finden sich nicht nur Parteien. Daniel Bockwoldt/dpa

Bad Lauchstädt/Querfurt/Weida-Land/Mücheln. - Punktlandung im Weida-Land: Wie schon bei der Kommunalwahl 2019 gehen für den Rat der Verbandsgemeinde (VG) auch diesmal wieder 49 Kandidaten für die 20 zur Verfügung stehenden Plätze ins Rennen. Doch hinter der Zahl verbirgt sich eine Entwicklung. Ein Schwinden der Parteien. Von den 49 Bewerbern, die in den drei Wahlbezirken der VG antreten, stehen lediglich neun noch auf Parteilisten. FDP, Linke und Grüne stellen je einen Kandidaten, SPD und AfD jeweils drei. Die CDU gar keinen.

Leute, die von CDU-Mitgliedern angesprochen wurden, hätten sich lieber Wählergruppen statt der Partei angeschlossen, berichtet Rainer Jacob, der Vorsitzende des CDU-Ortsverbands Querfurt-Weida-Land. Allgemein zeige sich in der Verbandsgemeinde der Trend, dass kaum jemand über eine Partei kandidieren möchte, sagt Gemeindewahlleiter Ralf Dubb.

Vielfalt in der Goethestadt

Das Weida-Land ist damit ein Extrem-, aber kein Einzelfall im Saalekreis. Knapp über 1.000 Männer und Frauen kämpfen am 9. Juni um Mandate für Kreistag, Stadt- und (Verbands-)Gemeinderäte. Etwas weniger als zwei Drittel versuchen ihr Glück als Mitglieder oder Parteilose auf den Listen der Parteien. Das heißt umgekehrt aber auch, dass jeder dritte Kandidat über unabhängige Listen – im Verwaltungsdeutsch: Wahlvorschläge – oder als Einzelbewerber kandidiert.