Erneuerbare Energien Erneuerbare Energien: Werden Biogasanlagen zum Fluch oder Segen?
Halle (Saale)/MZ. - Die Energiewende in Deutschland beschäftigt auch die Bauern. Betriebe wie das Unternehmen von Siegfried Böhm aus Beuna setzen schon heute auf Anlagen mit Leistungen zumeist bis zu 0,5 Megawatt. Der erzeugte Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist, die produzierte Wärme dient Böhm zum Beheizen seiner Schweinezuchtanlage. "Wir können als Bauern profitieren, wenn wir die Biogasanlagen selbst betreiben", sagt Böhm. Deshalb sollte jeder Agrarbetrieb eine Anlage besitzen.
Um die Lücke in der Energieversorgung zu schließen, die ohne Atomstrom entsteht, könnten künftig größere Biogas-Kraftwerke notwendig sein. "Ab einer Leistung von zwei bis fünf Megawatt kommen aber nur noch Konzerne zum Zuge, weil wir uns diese Investitionskosten nicht leisten können", meint Norbert Münch, Vorsitzender des Bauernverbandes Saaletal. Er befürchtet wie seine Kollegen dann auch einen Konkurrenzkampf um die landwirtschaftlichen Flächen.
Die Politik hat das erkannt. Laut Gesetzvorschlag soll es ab 2012 nur noch erlaubt sein, maximal 60 Prozent Mais und Getreide als "Futter" für Anlagen einzusetzen.