1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Merseburg
  6. >
  7. Erfrischende Fontänen Merseburgs: Erfrischende Fontänen Merseburgs: Welche Brunnen sind die Sorgenkinder der Stadt?

Erfrischende Fontänen Merseburgs Erfrischende Fontänen Merseburgs: Welche Brunnen sind die Sorgenkinder der Stadt?

Von Michael Bertram 10.07.2019, 07:30
Die Fontäne auf dem Teich darf pro Stunde nur fünf Minuten sprudeln.
Die Fontäne auf dem Teich darf pro Stunde nur fünf Minuten sprudeln. Katrin Sieler

Merseburg - Wenn das Geld im Merseburger Stadtsäckel nur so üppig sprudeln würde wie das Wasser in den zahlreichen Brunnen - dann wären all diese Anlagen top in Schuss und würden rund um die Uhr laufen. So oder so erfreuen sich die Brunnen zwischen König-Heinrich-Straße und Schlossgarten aber großer Beliebtheit, sowohl bei den Einheimischen als auch bei Touristen.

Brunnen in Merseburg: Fotomotiv und Abkühlungselement

Allein der große runde Brunnen vor dem Schlossgartensalon dürfte dank knallig bunter Bepflanzung und dem prächtigen Gebäudeensemble zu einem der beliebtesten Fotomotive zählen. „Die Menschen lieben die Brunnen, wenn sie im April in Betrieb genommen werden, ist es ein weiteres Zeichen für den Frühling“, sagt Gerd Heimbach, Leiter des zuständigen Straßen- und Grünflächenamtes.

Ein echter Anziehungspunkt, gerade an den heißen Tagen - die letzten liegen noch gar nicht so lange zurück - ist auch der Brunnen auf dem Entenplan. 2004 vom halleschen Bildhauer Bernd Göbel vollendet, lädt der Brunnen mit seinen flachen Becken gerade dazu ein, die Füße hineinzustellen und Abkühlung zu suchen. Oft planschen Kinder in dem Wasser. „Erlaubt ist das eigentlich nicht, aber es wird von unserer Seite aus geduldet“, gibt Heimbach zu bedenken.

Doch so schön die Brunnen auch sein mögen, der ständige Betrieb hinterlässt auch seine Spuren. An der Technik, aber auch an der Architektur. „Bedarf für Investitionen gibt es eigentlich immer“, sagt Heimbach und nennt unter anderem das Wasserspiel in der König-Heinrich-Straße, das nicht funktioniert. Pro Jahr werden bis zu 2000 Euro aufgebracht, um das Nötigste zu erledigen. Das reicht beim Schlossgartenbrunnen aber bald nicht mehr. „Die Einfassung ist undicht“, erzählt der Amtsleiter. Man müsse schauen, wann daran etwas gemacht werden muss.

Manche Brunnen sind Sorgenkinder der Stadt

Das Sorgenkind der Stadt und auch der Merseburger ist vor allem aber die Fontäne auf dem Gotthardteich. Denn weil das Geld knapp ist, darf das Wasser dort seit Jahren nur fünf Minuten pro Stunde in die Höhe schießen. „Daran wird sich so schnell auch nichts ändern“, kündigt Heimbach an. Montags bis freitags sei das Spektakel zu jeder vollen Stunde zu erleben. Am Wochenende von 10 bis 14 sowie 16 bis 18 Uhr. „Das war schon ein Kompromiss, den wir mit der dortigen Gaststätte geschlossen haben, denn die wollen ihren Gästen natürlich einen tollen Ausblick bieten“, so Heimbach.

Mit am pflegeleichtesten dürfte da einer der kleinsten Merseburger Brunnen sein: Der Franzosenbrunnen in der Burgstraße. Nachts ist er nicht nur blau beleuchtet - für viele Merseburger birgt er auch ein ungelöstes Geheimnis. Denn am Nikolaustag im Jahr 1757 war in dem Becken ein französischer Soldat ertrunken. Bis heute ist unklar, ob es ein Unfall oder gar ein Verbrechen war. (mz)

Wohl mit am pflegeleichtesten ist der Franzosenbrunnen
Wohl mit am pflegeleichtesten ist der Franzosenbrunnen
Michael Bertram
Die Einfassung des Brunnens im Schlossgarten ist undicht.
Die Einfassung des Brunnens im Schlossgarten ist undicht.
Michael Bertram