Entsorger prüft die gelben Tonnen
Merseburg/MZ. - Sammelt der Bundesbürger im Jahr 25 Kilo Verpackungsmüll, sind es in Sachsen-Anhalt 33 Kilo. Im Landkreis Merseburg-Querfurt liegt die Sammelmenge aber bei 41 Kilo. Prüfungen der Firma Fehr Umwelt Ost, die im Auftrag des Dualen System Deutschland GmbH (DSD) die gelben Tonnen im Landkreis entsorgt, haben ergeben, dass häufig nicht verwertbarer Müll an den Sortieranlagen ankommt.
Im schlimmsten Fall, so die Erfahrung von Fehr, sind 50 Prozent schlichtweg Restmüll. DSD und Fehr wollen das nicht mehr so hinnehmen und ab 1. April verstärkt Kontrollen durchführen. "Bereits im vergangenen Jahr wurden 10 000 rote Aufkleber auf gelbe Säcke und Tonnen geklebt, die den Nutzer zur Nachsortierung auffordern", erklärt Renate Müller von Fehr. Kommt der Benutzer der Tonne der Aufforderung zur Nachsortierung nicht nach, können die Tonnen eingezogen werden. "Die gelben Tonnen und Säcke sind ausschließlich für die Erfassung von gebrauchten Verkaufsverpackungen zu verwenden", so der Leiter des Umweltamtes der Kreisverwal-tung Merseburg-Querfurt, Hartmut Handschak.
Dazu zählen Verpackungen aus Metall (Dosen), Kunststoff (Joghurtbecher, Weichspülerflaschen oder Magarinebecher) sowie Folien und Verbundstoffe (Tetrapacks). Spielzeug oder Wäschekörbe gehören in den Rest- oder Sperrmüll (graue Tonne). Landkreis, DSD und Fehr betonen, dass diese Vorgaben auch für Mehrgeschossbauten gelten. Nur wenn vom Vermieter oder Verwalter die Getrenntsammlung organisiert und durchgesetzt werde, mache das Aufstellen von gelben Tonnen Sinn. Sie sollten zudem mit Straßennamen und der Hausnummer versehen werden. Nicht zugeordnete gelbe Tonen werden durch Fehr in der nächsten Zeit beseitigt und haushaltsnah aufgestellt. Derzeit stehen im Landkreis rund 13 500 gelbe Tonnen mit einem Fassungsvermögen von 240 Litern. Hinzu kommen eintausend 1,1 Kubikmeter-Behälter. 1,5 Millionen gelbe Säcke werden pro Jahr im Landkreis entsorgt.