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Ende des Pannenprojekts Ende des Pannenprojekts: Dann macht die Schwimmhalle Leuna auf

Von Melain van Alst 16.11.2017, 09:31
Ausgewählte Gruppen testen nun die Schwimmhalle.
Ausgewählte Gruppen testen nun die Schwimmhalle. Peter Wölk

Leuna - Leise und versteckt zwischen den Zeilen fällt das endgültige Datum: Die Schwimmhalle in Leuna macht nach mehrjährigem Umbau am 15. Dezember wieder auf. Ab 8 Uhr stehen den neugierigen Besuchern die Türen dann zu Sauna, Sportbecken und Kinderbereich offen.

Dass es viele Leunaer nach der langen Zeit nicht erwarten können, hatten nicht nur die Tage der offenen Baustelle gezeigt. Am Dienstag nutzten zahlreiche Anwohner die Chance eines Rundgangs im Rahmen des jüngsten Bildungs- und Sozialausschusses der Stadt.

Umgebaute Schwimmhalle Leuna: In allen Bereichen beginnt jetzt der Probebetrieb

Der beginnt mit Schwimmmeister Sebastian Leser immer im Herzen der Schwimmhalle, dem Teil, den der Badegast bald nicht mehr zu sehen bekommt und der ihn meist auch nicht interessiert - der Keller. Seit einigen Wochen laufen die Systeme rund um die Uhr. Wo es lange still war, rauscht das Wasser nun durch die Rohre. Die Messgeräte zeigen den Chlorgehalt der Becken an, das Schwallwasser plätschert unentwegt in einen Behälter und die Lüftung bläst mit 12.000 Kubikmetern pro Stunde.

Im Herzen der Schwimmhalle zeigt Leser auch, wie Wärme nicht einfach abgegeben, sondern an anderer Stelle wieder genutzt wird, wie Wasser aufbereitet in und aus dem Becken fließt und dann für die Toilettenspülung genutzt wird. Ziel all dieser Maßnahmen sei es, die Betriebskosten so gering wie möglich zu halten. Dazu soll auch die Solaranlage an der Fensterfront im Schwimmerbereich beitragen.

Beim Blick in die Saunen kommen die Gäste schon ins Schwitzen. Auch sie laufen bereits und heizen auf 40 bis 95 Grad. Das Eis, um sich anschließend wieder abzukühlen, steht auch schon bereit. „Wir beginnen jetzt in allen Bereichen mit dem Probebetrieb, wir laden gezielt Gruppen ein, die Halle zu testen und Schwachstellen aufzuzeigen.“ Bislang würden die Systeme aber ohne Probleme laufen.

Startblöcke und digitale Zeitmessung: 25-Meter-Becken auch für Wettkämpfe nutzbar

Die Wasseroberfläche im Schwimmbecken ist ohne spritzende Kinder und Bahnen ziehende Schwimmer noch ungebrochen. Doch in Zukunft könnte das nun 25 Meter lange Becken auch für Wettkämpfe genutzt werden. Entsprechende Standards, moderne Startblöcke und eine digitale Zeitmessung, gibt es auch. Bei 29 Grad Wassertemperatur und 32 Grad Lufttemperatur haben Stadträte und Bürgermeisterin schon einmal die Chance genutzt und das Wasser getestet.

An einigen Stellen fehlen noch ein paar Kleinigkeiten, doch die Halle sieht im Großen und Ganzen fertig aus - nach über fünfeinhalb Jahren Bauzeit. Geplant waren für die Sanierung ursprünglich anderthalb Jahre. Doch schnell zeigten sich Probleme bei der Planung. Heute steht Sebastian Leser aufrecht im Keller. Wären sie der ursprünglichen Planung gefolgt, hätte er im 1,60 Meter hohen Keller wohl zwischen den Rohren kriechen müssen.

Ein Planerwechsel, neue Pläne, Diebstähle und Probleme mit Handwerkern komplettierten die Entwicklung des Großprojektes und trieben zugleich die Kosten in die Höhe. Die damals angesetzten 8,3 Millionen Euro haben sich längst verdoppelt. Nach Auskünften Ende 2016 sind es nun 19,4 Millionen Euro (die MZ berichtete).

Abgeschlossen sind die Arbeiten an der Halle im Dezember allerdings noch nicht. Die Außenanlagen sollen im kommenden Jahr folgen. Und auch dann gibt es erst eine große Veranstaltung zu offiziellen Eröffnung. Jetzt wird einfach erstmal aufgemacht. (mz)

Bald können Kinder auch rutschen.
Bald können Kinder auch rutschen.
Peter Wölk