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Einheitsgemeinde rückt näher

Von Undine Freyberg 27.11.2006, 17:24

Bad Lauchstädt/MZ. - Das Thema Einheitsgemeinde Bad Lauchstädt ist keine endlose Geschichte mehr. Nach einem Treffen aller Bürgermeister der VG Bad Lauchstädt (Bad Lauchstädt, Milzau, Klobikau) und der VG Laucha-Schwarzeiche (Schafstädt, Delitz am Berge) sowie mehrerer Stadt- und Gemeinderäte mit Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Hövelmann (SPD) sieht es so, als rücke die Einheitsgemeinde Bad Lauchstädt näher. Bisher war das Vorhaben immer aufgrund unterschiedlicher Ansichten über das Wie gescheitert.

Um den seit Monaten und nun wieder angedrohten Zuordnungen nach Merseburg und ins Weida-Land und damit dem Zerfall der Region zu entgehen, erklärten Lauchstädter Stadträte aus den Reihen der Freien Wähler und der SPD, dass Lauchstädt auch zur Bildung einer Einheitsgemeinde in Neugründung bereit sei - so wie es seit Ewigkeiten von Delitz am Berge gefordert wird.

Nun müssen die betroffenen Kommunen bis Jahresende beschließen, zum 1. Januar 2008 eine neue Stadt Bad Lauchstädt zu gründen. Im Gegensatz zu einer Verwaltungsgemeinschaft (mindestens 10 000 Einwohner) würde zur Bildung einer Einheitsgemeinde die Zahl von 8 000 Einwohnern ausreichen. Das bedeutet, dass es sogar reichen würde, wenn zunächst Bad Lauchstädt, Schafstädt und Delitz eine Ehe eingingen. Die Gemeinden Klobikau und Milzau könnten sich theoretisch später dazu gesellen.

In Schafstädt wird der Stadtrat vermutlich am 5. Dezember den Beschluss zur Neugründung fassen. "Wir waren im Interesse der Region für die Eingemeindung, weil diese Variante von der Mehrzahl favorisiert worden war. Aber wir machen auch die Neugründung mit, um die Region zu erhalten", sagte Schafstädts Bürgermeister Klaus Andres (parteilos) der MZ. "Hut ab übrigens vor Bad Lauchstädt, dass sie sich so weit haben breitschlagen lassen."

Auch in Bad Lauchstädt wird sich der Rat schon angesichts der Mehrheitsverhältnisse am 7. Dezember vermutlich für die Neugründung entscheiden. In der letzten Hauptausschusssitzung hatte Bürgermeisterin Maria Loos (CDU) allerdings noch einmal gewarnt, dass der Zusatz "Bad" bei einer Neugründung verschwinden würde. CDU-Stadtrat Jürgen Röder bekräftigte dies. "Ich habe mich beim Städte- und Gemeindebund erkundigt, und da hat man mir das auch bestätigt." Als dies Stadtrat Bernd Heimühle (Freie Wähler), der nicht in diesem Ausschuss sitzt, zu Ohren kam, holte er selbst Informationen ein. Ergebnis: "Mir wurde beim Städte- und Gemeindebund gesagt, dass man damit überhaupt nichts zu tun habe, sondern dass dafür der jeweilige Landrat zuständig sei", sagte Heimühle der MZ. "Und warum sollte ein Landrat entscheiden, dass es diesen Namen nicht mehr geben sollte."