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Ein Leben mit der Tanzmusik

Von Diana Dünschel 02.10.2007, 15:04

Langeneichstädt/MZ. - Auch jetzt, als Rentner, lässt es der 68-Jährige nur ein klein wenig ruhiger angehen. Die Combo gibt es zwar seit der Wende nicht mehr. Dafür ist der einstige Musik-, Physik- und Polytechniklehrer nun entweder als Alleinunterhalter mit dem Keyboard und einer kleinen Anlage unterwegs. Oder er tritt als Duo gemeinsam mit der Musiklehrerin Sabine Werner aus Morl auf, die bereits seit 25 Jahren in schöner Regelmäßigkeit gemeinsam mit ihm dem Hobby Tanzmusik frönt. Zuletzt konnte man die beiden im Ratskeller Mücheln beim Oktoberfest erleben. Unter den Zuhörern befanden sich da sogar Gäste aus den USA, wie Lothar Koch erzählt.

"Die reifere Generation ist mein Publikum", weiß er. Silberhochzeiten, das Senioren-Zookränzchen im halleschen Bergzoo, Weinabende, Auftritte in Seniorenheimen - sein Terminkalender ist nach wie vor gut gefüllt, gerade im Hinblick auf die bevorstehende Adventszeit. Deutschsprachige Oldies aus den 60er bis 80er Jahren gehören zu seinem Repertoire. "Da werden dann bei den Leuten Erinnerungen wach. Natürlich auch bei mir", sagt der gebürtige Ammendorfer und setzt sich hinter sein hochmodernes Keyboard, um "Wann wird's mal wieder richtig Sommer" von Rudi Carrell anzustimmen. Der kleine Computer im Instrument verfügt über eine richtige Festplatte. "Doch ohne handwerkliches Können geht da trotzdem nichts", versichert der Familienvater. Er nahm bereits als Jugendlicher Akkordeon- und Klavierunterricht, war frühzeitig Mitglied in wechselnden Ensembles. In der Combo spielte Lothar Koch dann Bass. "Wir waren jedes Wochenende unterwegs. Doch meine Frau Anne hat das glücklicherweise toleriert", ist er ihr rückblickend dafür sehr dankbar. Natürlich seien diese Zeiten längst vorbei. Doch als der Wahl-Langeneichstädter - 1962 zog es ihn des Berufes wegen ins Dorf - dann vor rund einem Jahr den MZ-Artikel über die neue Wirtin des Ratskellers Mücheln las, die einen Klavierspieler suchte, da rief er spontan an und wurde engagiert. Seitdem trat er dort regelmäßig freitags auf, freilich mit wechselndem Zuspruch. "Zum Essen gab es etwas ruhigere Stücke. Danach ging ich zur Tanzmusik über. Und die Gäste drehten auch ihre Runden auf dem Parkett, blieben etwas länger. Das Konzept ging auf", freut er sich. Daheim, ganz privat, verrät er zum Abschluss, da darf aber auch mal eine Operette aus den Lautsprechern klingen.