1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Merseburg
  6. >
  7. Dreharbeiten in Merseburg: Dreharbeiten in Merseburg: Clooney übernimmt Regie

Dreharbeiten in Merseburg Dreharbeiten in Merseburg: Clooney übernimmt Regie

Von UNDINE FREYBERG und regina retzlaff 24.04.2013, 18:24
Ein Foto hier, ein Autogramm da - George Clooney nahm sich ein paar Augenblicke Zeit für seine Fans, die am Domplatz gewartet hatten, in der Hoffnung einen Blick auf den Oscar-Preisträger zu erhaschen.
Ein Foto hier, ein Autogramm da - George Clooney nahm sich ein paar Augenblicke Zeit für seine Fans, die am Domplatz gewartet hatten, in der Hoffnung einen Blick auf den Oscar-Preisträger zu erhaschen. Privat Lizenz

MERSEBURG/MZ - „Da ist George Clooney!“ Dieser Aufschrei brachte am Dienstag Bewegung in die Menschenmenge vor dem Dom in Merseburg, die offenbar insgeheim gehofft hatte, einen Blick auf den Superstar werfen zu können. Und tatsächlich - der smarte Schauspieler und Regisseur war ihnen zum Greifen nah gekommen. Mit einem Teil seiner Crew spazierte er entspannt aus dem Dom und war sofort umringt von einer Menschentraube. Freundlich gab er Autogramme, ließ sich fotografieren, auch wenn dieser und jener Bodyguard das wohl nicht so gerne sah.

Nach der Besichtigung des Doms zog der Tross weiter in den Schlossgraben, wo Clooney erste Anweisungen gab. Indes richtete sich die Aufmerksamkeit der Zaungäste auf einen weiteren Darsteller des Filmes „The Monuments Men“: Freundlich lächelnd hatte sich John Goodman unter die Leute gemischt. Er schaute sich auf dem Gelände des Schlosses um und ließ sich vor den US-Jeeps aus dem Zweiten Weltkrieg fotografieren, die ein paar Stunden vorher Helfer von großen Lkw abgeladen hatten.

Bis Freitag oder Samstag sollen in Merseburg einige Szenen für den Film gedreht werden. Darin geht es um eine Sondereinheit aus den Reihen der Alliierten - Kunstschützer, die nach Europa und vor allem auch nach Deutschland kamen, um bedeutende Kulturgüter vor der Zerstörung zu schützen, geraubte und verschollene Kunstwerke aufzuspüren.

Mindestens eine Szene für den Film wird im Merseburger Dom gedreht. Dort wurden am Dienstagnachmittag schon der Chor bzw. der Altarraum für die Aufnahmen vorbereitet. Sechs Männer verlegten Holzplatten, auf denen sie die Schienen für die großen Filmkameras verlegten und befestigten. Am Dienstagabend schlossen sich dann die Türen des Merseburger Doms für die nächsten drei Tage - zumindest für Besucher. Was sich hinter den dicken Mauern abspielt, kann man aber erahnen. Neben dem Altar standen ein Dutzend riesiger goldfarbener Kerzenständer, daneben ein mehr als ein Meter hoher goldfarbener Kelch. Die Szene wirkt mystisch mit viel Kerzenlicht.

Vor Dom und Schloss sieht unterdessen schon vieles nicht mehr so aus wie bisher. An der Willi-Sitte-Galerie wurde die Beschriftung abgeschraubt. Zwei Männer verpassten einem Stromverteilerkasten auf dem Domplatz eine kriegszeitgemäße Holzverkleidung. Im Schlossinnenhof parken ungefähr 20 Lkw. „Ausfahrt freihalten“ gilt an mehreren Hoftüren mal für einige Tage nicht. Erstmals seit Jahren kann man in Merseburg sogar wieder durch das Krumme Tor fahren, die Absperrpoller wurden abgebaut. Und Häuser haben ihre Nummern verloren - was tut man nicht alles für einen George-Clooney-Film.