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Die Kunden kommen wieder Die Kunden kommen wieder: So läuft das Shopping-Geschäft mit Click&Meet im Saalekreis

Von Laura Nobel und Robert Briest 15.03.2021, 14:30
Nicole Schütze (r.) und Sabrina Jessica Denner lassen auch spontane Besucher in die Emilio-Adani-Filiale im Nova, wenn noch Termine frei sind.
Nicole Schütze (r.) und Sabrina Jessica Denner lassen auch spontane Besucher in die Emilio-Adani-Filiale im Nova, wenn noch Termine frei sind. Laura Nobel

Merseburg/Günthersdorf - Endlich darf wieder geshoppt werden, allerdings nur mit Termin. Beim sogenannten Click&Meet können Kunden sich telefonisch, online oder auch vor Ort einen Termin in einem Geschäft ausmachen und dürfen sich dann für eine begrenzte Zeit im Laden aufhalten. Auch im Saalekreis haben zahlreiche Geschäfte für das Terminshoppen geöffnet, – und machen gute Erfahrungen.

Für Händler ist Click&Meet-Konzept ein Schritt zur Normalität

„Ich hatte mir ein bisschen mehr erhofft, aber es läuft ja gerade erst an“, sagt Andreas Lang. Er ist der Inhaber der Jeans Scheune in der Merseburger Fußgängerzone und bietet seit dem vergangenen Mittwoch Shoppen mit Termin an. „Einige Stammkunden  nutzen das Angebot gern“, erzählt er. Die Kunden können sich telefonisch einen Termin machen. Man kann aber auch spontan vorbei kommen und im Geschäft stöbern, wenn gerade keine anderen Kunden im Laden sind.

Auch, wenn die Nachfrage zur Zeit noch nicht so hoch ist, sieht Lang die Möglichkeit des Click&Meet positiv. „Wir sind froh  über jeden kleinen Schritt nach vorn. Und wir freuen uns über jedes Kleidungsstück, das wir verkaufen.“ Denn in den vergangenen Wochen und Monaten, in denen der Laden geschlossen bleiben musste, ist viel Ware liegen geblieben. Und schon jetzt muss Lang neue Ware für den Herbst ordern.

Kunden haben wieder Lust auf Einkaufserlebnis

Ein paar Geschäfte weiter, bei Meyer’s Markenschuhe, können sich Kunden ebenfalls telefonisch oder vor Ort zum Shoppen anmelden. Die Resonanz sei nach den wenigen Tagen noch gar nicht so richtig einzuschätzen, sagt Mitarbeiterin Dagmar Schmidt. „Wir haben ja erst angefangen.“ Es sei jedoch zu merken, dass die Kunden wieder Lust auf ein Einkaufserlebnis haben.

Ähnliches berichtet Heike Jähnig. Sie ist die Leiterin der Ulla-Popken-Filiale im Einkaufszentrum Nova in Günthersdorf. „Meine erste Kundin heute morgen war ganz aufgeregt“, erzählt sie. Eine ganze Stunde lang haben die Kunden mit Termin Zeit, um zu stöbern, anzuprobieren und sich beraten zu lassen. Zur Zeit darf immer nur eine Person in das Geschäft, es soll aber noch auf vier Personen aufgestockt werden, berichtet Jähnig.

Shoppen nur mit Terminvergabe

Das lasse die Ladengröße zu. Ihre Bilanz nach der ersten Woche Click&Meet fällt positiv aus. Das Angebot werde grundsätzlich gut angenommen. „Wir sind froh, dass wir wenigstens wieder ein bisschen für unsere Kunden da sein dürfen. Wir lieben unseren Beruf und freuen uns, die neue Frühjahrskollektion zu zeigen.“

Auch David Junghähnel ist zufrieden mit dem Click&Meet-Konzept. „Ich finde es eigentlich sehr angenehm“, sagt der Inhaber von Juwelier Junghähnel, der eine Filiale im Nova führt. Für Trauringe mussten sich Kunden schon immer einen Termin machen. Nun ist für alles, vom Schmuckkauf bis zum Batteriewechsel der Uhr, die Vereinbarung eines Termins notwendig. „Wir können dadurch sehr gut unseren Tag planen.

Laufkundschaft kann auch spontan einen Termin bekommen

Für die Kunden ist es natürlich aufwenig, vor allem, wenn man mehrere Geschäfte besuchen möchte.“ Termine können online oder telefonisch gebucht werden. Aber auch spontane Besuche sind möglich, wenn gerade ein Platz frei ist.
„Die Kunden sind noch etwas verhalten. Das Ganze muss erstmal ins Rollen kommen“, berichtet die Leiterin der Emilio-Adani-Filiale Nicole Schütze. „Die ersten vier Tage war immer nur jemand im Laden, wenn es einen Termin gab.“

Seit Freitag teste man, ob es sich lohnt, den ganzen Tag geöffnet zu bleiben. Denn die Laufkundschaft kann auch spontan einen Termin bekommen. Insgesamt ist Schütze zufrieden mit dem Click&Meet-Konzept. „Die Umsätze retten uns nicht, aber es ist zumindest ein Schritt in die richtige Richtung.“ Auch die Hygieneauflagen ließen sich gut umsetzen. Es müssen unter anderem nach jedem Kunden die Kabinen gereinigt werden.

Ticket mit QR-Code

Auf der anderen Seite der B181, bei Ikea, ist die Nachfrage nach Einkaufsterminen groß, wie Filialsprecher Marcus Jose erklärt. Der Samstag war komplett ausgebucht. Dabei dürfen sich im Möbelhaus immerhin 465 Kunden gleichzeitig aufhalten. Die können auf der Website des lokalen Marktes frühestens eine Woche im Voraus Zeitfenster buchen. Ein Ampelsystem zeigt, wie viele Plätze zu einem bestimmten Zeitpunkt noch frei sind.

Wer einen Termin bucht, bekommt ein Ticket mit einem QR-Code zugeschickt, der am Eingang gescannt wird: „Jeder Kunde braucht ein eigenes Ticket“, betont Jose. Wenn man erstmal im Markt drin sei, gäbe es jedoch kein Zeitlimit: „Da kann man in Ruhe einkaufen.“ Vor allem unter der Woche  ist das, wenn Zeitfenster noch vakant sind, auch relativ spontan möglich. Der Termin lässt sich schließlich auch noch per Handy auf dem Parkplatz buchen. (mz)