Denkmal aufwendig saniert Denkmal aufwendig saniert: Hohe Brücke erstrahlt in neuem Glanz

Merseburg - So viel Aufmerksamkeit hat die Hohe Brücke in Merseburg in den vergangenen 80 Jahren nicht erfahren: Unzählige Merseburger, aber auch viele Interessierte aus der näheren Umgebung kamen am Samstag zu dem historischen Bauwerk über die Alte Saale, das vom Altstadtverein mit viel Engagement und harter Arbeit aus dem Dornröschenschlaf geweckt wurde.
Nicht ohne Grund: Verbinden viele Merseburger mit der Querung doch schöne Erinnerungen und ist sie laut Vereinsangaben mit 440 Jahren sogar die älteste im Originalzustand erhaltene Saalebrücke überhaupt.
Sanierung der Hohne Brücke in Merseburg war ein Herzensprojekt für diesen Mann
Beim Gang über die herausgeputzte Hohe Brücke am Rande von Meuschau erzählten sich Senioren allerhand Erinnerungen, Kinder nutzten die zahlreichen Spiel- und Aktionsangebote, um Spaß zu haben. Familien schlenderten einfach hinüber, um eine andere Seite Merseburgs zu entdecken.
Am Rande des einmaligen Spektakels stand ziemlich glücklich Horst Fischer, der sich in seiner 17 Jahre währenden Amtszeit als Vorsitzender des Altstadtvereins für viele Denkmalprojekte stark gemacht hatte. Doch wohl kaum eines lag ihm so sehr am Herzen wie die Sanierung dieser alten Steinbrücke. „Das hängt mit persönlichen Erlebnissen zusammen“, erklärt Fischer.
Sechs Jahre alt sei er gewesen, als er nach Ende des Zweiten Weltkrieg stets in der Nähe der Brücke spielte, weil hier der einzige erhaltene Spielplatz der Stadt stand. „Deshalb war es mir auch heute wichtig, dass wir wieder ein Karussell hier haben und die Kinder auch dank Sponsoren kostenlos Essen und Trinken erhalten“, sagt Horst Fischer.
Wie geht es nach der Sanierung mit der Hohen Brücke in Merseburg weiter?
Bei einer kurzen Ansprache zählte er erneut auf, was alles zu tun war, um der Brücke ihren alten Glanz wiederzuverleihen. Müll, Wildwuchs und viele Schäden mussten beseitigt werden. In kleinen Schritten trieb der Altstadtverein kleinere Spenden auf. Plötzlich stieg die Saalesparkasse groß ein und überwies 20.000 Euro.
Und nun? Was fängt man mit einem fast außerhalb der Stadt gelegenen Denkmal an, damit es nicht wieder in Vergessenheit gerät? „Das ist nun Aufgabe der Stadt und der Stadtführer, über Nutzungsmöglichkeiten nachzudenken“, sagt Fischer. Eine Einbindung in Stadtführungen sei denkbar, wie er sofort anregt, auch wenn die Überquerung etwas abgelegen liegt. Aber auch der Pilgerweg sollte doch künftig wieder über die alte Saale-Querung verlaufen, sobald die Neumarktkirche wieder als Herberge zur Verfügung steht.
Die Sanierung und die Belebung von Denkmälern erachtet Fischer für wichtig, weil sie der Erinnerung dienen - an große Geschichte(n) zum Beispiel wie im Fall der Hohen Brücke. Die wurde vom Fürsten einst als wichtige Verbindung zwischen Merseburg und Leipzig erbaut, als das Salz noch eines der wertvollsten Güter auf der Welt war. (mz)
