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Leere Regale im gesamten Kreis Corona und Klopapier: Leere Regale im gesamten Kreis -erneut wird Klopapier gehamstert

Von Diana Dünschel 26.10.2020, 10:43
Die Regale mit Klopapier in den Märkten sind leer.
Die Regale mit Klopapier in den Märkten sind leer. Katrin Sieler

Merseburg - Egal wo man gerade in einen Supermarkt schaut, überall sind die Regale mit Klopapier wieder leer wie im Frühjahr, als beim Corona-Lockdown ausgerechnet die Toilettenrollen zum meist begehrten Kaufobjekt wurden. Quer durch den Saalekreis versuchen nun die Filialchefs, so schnell wie möglich Nachschub zu beschaffen.

Leere Regal: Menschen hamstern wieder Klopapier

Bei einer Umfrage der MZ sah die Situation im Nahkauf von Freimut Hofmann in Zöschen am schlechtesten aus. „Wir sind bei Klopapier komplett ausverkauft“, sagte er. Bei der letzten Lieferung habe er nur fünf Prozent der bestellten Ware bekommen. Das habe nur für einen halben Tag gereicht. Nun komme die nächste Bestellung am Montag. Aber er wisse nicht, was und wie viel. Auch bei Küchenrollen sei die Kundennachfrage um 20 bis 30 Prozent gestiegen. Zudem bemerke er bei Konserven, Reis und Nudeln einen verstärkten Abverkauf. „Es ist eine Katastrophe“, sagte er. „Wir haben palettenweise bestellt. Aber du kriegst nichts ran.“

Im Minimarkt von Lutz Hauschild in Großkayna war zwar ebenfalls eine verstärkte Nachfrage nach Klopapier spürbar. Doch der Bedarf könne noch gedeckt werden, erfuhr die MZ. Die letzten Bestellungen seien zu 100 Prozent geliefert worden. Es gebe allgemein weiterhin das komplette Angebot des Geschäfts.

Subjektive Bedrohung durch Corona war Auslöser für die Bevorratung im Frühjahr

Nur noch Reste einiger Toilettenpapier-Verpackungen sah man in den Regalen des Rewe-Marktes in Braunsbedra. Filialleiterin Jaqueline Podschun erklärte, das automatische Bestellsystem habe das erkannt und die Prognose, wie viel Bedarf es gibt, erhöht. Die nächste Lieferung werde deshalb früher kommen als ursprünglich kalkuliert. Es gebe keinen Grund, sich über den normalen Bedarf hinaus zu bevorraten.

Nachdem genau dieselben Hamsterkäufe schon im Frühjahr auftraten, hatte unter anderem das Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig versucht, herauszufinden, ob es für dieses Kaufverhalten psychologische Gründe gibt. Damals erklärte ein Mitautor der Studie, die erfolgte: Die subjektive Bedrohung durch Corona war der Auslöser für die Bevorratung. Von einem umfassenden Verständnis dieses Phänomens sei man jedoch weit entfernt. (mz)