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Tränen in den Augen des OB Corona-Testzentrum eröffnet im Merseburger Ständehaus

20.04.2021, 06:26
OB Jens Bühligen (CDU) lässt sich im Ständehaus von Elea Krabbes testen.
OB Jens Bühligen (CDU) lässt sich im Ständehaus von Elea Krabbes testen. Foto: Undine Freyberg

Merseburg - Es ist nur eine Sache von Minuten. Für die, die den ausgelegten QR-Code mit ihrem Smartphone scannen oder sich bereits von zuhause aus unter www.schnelltest-merseburg.de angemeldet haben, geht es möglicherweise ein bisschen schneller an diesem Morgen im Ständehaus, wo am Montag das Merseburger Bürgertestzentrum eröffnet hat.

„Ich bin noch nicht geimpft und will ein gewisses Maß an Sicherheit“

Rolf Rollert muss die Anmeldung analog ausfüllen. Das stört den 78-Jährigen aber nicht. „Ich will einfach auf Nummer sicher gehen“, sagt der Merseburger. „Für unsere Kinder und unsere neun Enkel.“ Die Runde der Leute, die sonst noch hereinkommen, ist bunt gemischt: Männer, Frauen, junge Erwachsene, Rentner.

Die Gründe, warum sie sich testen lassen, ebenso: „Ich bin noch nicht geimpft und will ein gewisses Maß an Sicherheit“, sagt ein 72-Jähriger. Jemand will seine Eltern besuchen und sie nicht in Gefahr bringen. Ein Mann möchte zu einer Beerdigung und dort keinen der übrigen Gäste anstecken.

Nasenabstrich treibt Tränen in die Augen

OB Jens Bühligen (CDU) ist auch unter den ersten Besuchern des Testzentrums - um zu testen, ob das Zentrum, das auf Initiative der Stadt eröffnet wurde, funktioniert. Er wählt die QR-Code-Variante vor Ort. „Funktioniert einwandfrei“, sagt er. Er habe sich selbst schon ungefähr fünfmal getestet. Der tiefe Nasenabstrich, den Elea Krabbes dann bei ihm vornimmt, treibt ihm dann aber doch ordentlich die Tränen in die Augen. „Frauen sind da tatsächlich etwas härter im Nehmen“, sagt die 21-Jährige, die an diesem Tag das Zentrum leitet.

„Da der Auftakt von ,Women in Jazz’ und die Defa-Filmtage geplant waren, hatten wir das Zentrum im Zusammenhang mit einem Modellprojekt beantragt“, erzählt Kulturamtsleiter Martin Wolter. Man hatte am 18. April den „Altar der Europa“ im Schlossgartensalon präsentieren wollen - für geladene Gäste. „Das wurde aufgrund des hohen Inzidenzwertes abgelehnt. Aber das Testzentrum wurde genehmigt.“

Parksituation am ersten Tag schwierig - Ergebnisabfrage online einsehbar

Das Zentrum befindet sich im Erdgeschoss und funktioniert nach dem Einbahnstraßenprinzip. Ziel sei es, Menschen herauszufiltern, die infiziert aber ohne Symptome sind. „Leute, die sich schon krank fühlen oder entsprechende Symptome aufweisen, sollten gar nicht hierherkommen, sondern sich direkt bei ihrem Hausarzt melden“, erklärt Philipp Michaelis, der für die Organisation des Zentrums mitverantwortlich ist.

Am ersten Tag war die Parksituation am Zentrum schwierig. „Das habe ich mir schon gedacht, und deshalb bin ich mit dem Rad gekommen“, sagt ein Rentner. Die Stadt will jedoch dafür sorgen, dass am Ständehaus künftig an den Öffnungstagen des Zentrums mehrere Parkplätze für Besucher reserviert werden.

Von den insgesamt 59 am Montag Getesteten waren übrigens zwei positiv. OB Bühligen hat wie viele andere sein Testergebnis online abgefragt. Es war negativ. Kostenfreie Schnelltests gibt es im Ständehaus montags, mittwochs und freitags jeweils von 8 bis 11.30 und 15 bis 18.30 Uhr. Eine Vorab-Registrierung ist unter www.schnelltest-merseburg.de möglich, aber nicht nötig. Kostenfreie Corona-Schnelltests im Ständehaus Mo, Mi, Fr von 8 bis 11.30 und 15 bis 18.30 Uhr. (mz/Undine Freyberg)