Chemiestandort Leuna führt digitalen Betriebsfunk ein

LEUNA/MZ. - Der so genannte Tetra-Betriebsfunk ersetzt die veraltete analoge Technik.

Ein fünfstelliger Euro-Betrag wurde in Leuna bereits in den Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur investiert, weitere Investitionen sollen folgen. Anbieter des neuen Betriebsfunks ist die LeuCom, ein Tochterunternehmen des Standortgesellschaft InfraLeuna. "Wir hoffen, dass sich viele Unternehmen für den Tetra-Betriebsfunk entscheiden", sagte LeuCom-Chef Reinhard Jung.

Beispielsweise bei Notfällen habe die neue Technik klare Vorteile gegenüber den analogen Empfängern, so Jung. So sei der Einsatz der neuen Geräte am Ende billiger und weniger störanfällig. Und: "Von außen können sich Fremde nicht mehr in die bestehenden Netze einwählen. Missbrauch ist so praktisch ausgeschlossen", erklärt Reinhard Jung.

Dabei muss der neue Betriebsfunk nicht auf den Standort beschränkt bleiben. Auch Speditionsfirmen, Taxiunternehmen oder Sicherheitsfirmen können laut LeuCom davon profitieren. "Unser Netz reicht bereits jetzt bis an die Stadtgrenze von Halle. Auf Anfrage können wir die Empfangs- und Sendeleistung sogar noch weiter ausbauen", so Reinhard Jung.

Anderswo ist der Tetra-Funk ist im zivilen oder privatwirtschaftlichen Bereich bereits im Einsatz. Gerade Industrie- und Verkehrsbetriebe haben diesen Digitalfunk für sich entdeckt, der die Funktionen eines Funkgerätes und Telefons vereinigt. In Deutschland sind vor allem Betriebe der Autoindustrie, Flughäfen sowie größere städtische Verkehrsbetriebe als Nutzer bekannt. Die räumliche Ausdehnung kann sich auf ein Gebäude oder Gelände beschränken, erreicht teilweise aber auch ganze Ballungsräume nebst deren Umland. Außerdem sind erste Systeme bekannt, die von einer Funkfachfirma betrieben werden, die dann interessierten Anwendern den digitalen Bündelfunk als Telekommunikationsdienstleistung verkauft - wie in Leuna.