Chemiepark Leuna Chemiepark Leuna: Leuna-Harze nimmt 15 Millionen Euro teure Härteranlage in Betrieb

Leuna - Am Chemiestandort Leuna ist eine weitere Großinvestition abgeschlossen. Das Unternehmen Leuna-Harze hat dort am Mittwoch eine Härteranlage in Betrieb genommen. Für 15 Millionen Euro wurde das Projekt in den vergangenen 17 Monaten realisiert. Aufgabe der Anlage ist, das Harz auszuhärten. „Normalerweise ist es flüssig wie Honig“, erklärte Geschäftsführer Klaus Paur. Das bringe den meisten Kunden aber nichts.
Gratuliert haben ihm unter anderem Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) und Infra Leuna-Geschäftsführer Christof Günther. Beide hoben die kontinuierlichen Investitionen des Unternehmens in seine Anlagen und die Produktion hervor. Leuna-Harze bewegt sich damit gegen den aktuellen Trend in der Chemieindustrie. So würden viele Unternehmen nicht mehr in Deutschland, sondern im Ausland investieren. Doch Geschäftsführer Paur legte nach: „Ich höre zwischen den Zeilen, dass sie weitere Investitionen erwarten. Ich werde sie nicht enttäuschen“, sagte er und stellte ein weiteres Projekt vor.
Im Frühjahr soll der Bau für den Abschnitt Leuna-Harze 4 beginnen. Eine weitere Produktionsanlage für Epoxidharze, die bereits im Frühsommer 2017 fertig sein soll, ist geplant. Dafür investiere Leuna-Harze nochmals 40 Millionen Euro. „Wir brauchen diese Kapazitäten dringend“, erklärte Paur.
Auf Harze angewiesen
Denn gerade im Bereich der erneuerbaren Energien habe Paur Großkunden, die auf seine Harze angewiesen sind. So sind die Blätter der Windräder mit Harzen beschichtet. „Pro Blatt sind das je nach Größe fünf bis sechs Tonnen“, weiß Paur. Aber auch in der Automobilindustrie und der Elektrotechnik würden die Epoxidharze des Leunaer Unternehmens gebraucht. „Die Anwendungsfelder sind breit gefächert.“
Und aus diesem Grund wurde auch in die Härteranlage investiert. Sie diene vor allem dafür, dass man auch weiterhin wettbewerbsfähig bleibe und sich mit dem Markt entwickeln könne, sagte Paur. Noch würden die zehn Mitarbeiter in der neuen Anlage nur im Zweischichtsystem arbeiten, auch dies sei perspektivisch ausbaufähig. Ebenso wie die Anlage selbst, erklärte Frank Schroedter, Geschäftsführer der John Brown Voest GmbH. Die Firma hat diese Anlage für Paur errichtet.
Dass Leuna-Harze in den vergangenen 20 Jahren nach der Privatisierung enorm gewachsen ist, zeigen nur ein paar Zahlen, die gestern kurz vorgestellt wurden. Allein 280 Millionen wurden unter anderem in Erweiterungen investiert. Anfänglich seien 4?500 Tonnen pro Jahr produziert worden, mittlerweile seien es 85.000 Tonnen im Jahr. Tendenz steigend. „Im kommenden Jahr sollen es dann über 100.000 Tonnen sein“, ließ Paur die zahlreichen Gäste im cCe-Kulturhaus in Leuna wissen. Derzeit rangiere das Unternehmen nach eigenen Angaben europaweit auf dem vierten oder fünften Platz, was die Produktion von Harzen angeht. (mz)
