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Carl-von-Basedow-Klinikum Merseburg Carl-von-Basedow-Klinikum Merseburg: Das plant die Klinik im neuen Jahr

Von Dirk Skrzypczak 25.01.2017, 08:00
Annett Nitzschke (rechts) untersucht im Zentrallabor eine Urinprobe. Für über eine Million Euro soll das Labor in diesem Jahr modernisiert werden.
Annett Nitzschke (rechts) untersucht im Zentrallabor eine Urinprobe. Für über eine Million Euro soll das Labor in diesem Jahr modernisiert werden. Peter Wölk

Merseburg/Querfurt - Im Saalekreis nimmt die Zahl der Patienten mit psychischen Erkrankungen zu. „Wir reagieren auf diese Entwicklung und bauen unsere medizinische Versorgung für die Region aus“, sagt Lutz Heimann, Geschäftsführer des Carl-von-Basedow-Klinikums. Bislang werden Erwachsene in der psychiatrischen Klinik am Standort Querfurt betreut, Kinder in Merseburg. In diesem Jahr soll nun eine psychiatrische Ambulance für Erwachsene im Säulenhaus in Merseburg ihren Betrieb aufnehmen, das Pendant für Kinder startet in Querfurt.

Damit erfülle man als Krankenhaus den Auftrag, „wohnortnah die medizinische Versorgung im südlichen Saalekreis abzusichern“. Und dass das Klinikum mit seinen 17 Fachabteilungen gebraucht werde, würden die Zahlen für 2016 zeigen. Demnach wurden in Merseburg und Querfurt 22.500 Patienten vollstationär und 1.140 Personen teilstationär behandelt. Hinzu kommen 34.000 Menschen, die ambulant versorgt wurden. „Mit dem Geschäftsjahr können wir sehr zufrieden sein, mit der Geburtenrate übrigens auch“, so Heimann. 744 Kinder kamen im vergangenen Jahr im Klinikum zur Welt, so viele wie seit 1991 nicht mehr.

800 Patienten in der Neurologie im vergangenen Jahr behandelt

„Auch das spricht für die Region. Der Saalekreis will familienfreundlich sein. Und das passt auch zur Strategie unseres Hauses. Auch wir kümmern uns um die ganze Familie.“ Insofern sei auch der Aufbau der Neurologie sehr wichtig gewesen. 800 Patienten seien hier im vergangenen Jahr behandelt worden. „Der Bedarf ist also da.“

Mit 1.500 Angestellten ist der Konzern der größte Arbeitgeber im Kreis. Und um leistungsfähig zu bleiben, muss das Klinikum investieren. Rund drei Millionen Euro benötigt die Gesellschaft pro Jahr, um beispielsweise Geräte erneuern und die Bausubstanz erhalten zu können. Geld, das eigentlich vom Land kommen müsste. „Sachsen-Anhalt zahlt uns pauschal rund eine Million Euro“, sagt Heimann. Deshalb sei man gezwungen, Eigenmittel einzusetzen und Kredite aufzunehmen, damit der Investitionsstau nicht zum Problem wird.

Zwischen drei und vier Millionen Euro sollen in 2017 in beide Standorte fließen

„Wir sind vorsichtige Kaufleute, denn man weiß ja nie, wie sich etwa Zinsen entwickeln.“ Zwischen drei und vier Millionen Euro sollen in 2017 in beide Standorte fließen. Merseburg erhält ein neues Zentrallabor für die Analyse von Probene. In Querfurt wird die gerontopsychiatrische Station saniert. Hier werden ältere Patienten behandelt.

Dass sich der Landkreis wiederholt dafür ausgesprochen hat, das Klinikum in kommunaler Trägerschaft zu belassen, begrüßt der Geschäftsführer. „Wir sind nicht gewinnorientiert. Das heißt, dass alles Geld, was wir erwirtschaften, entweder in die Mitarbeiter oder eben die Standorte investiert werden kann.“ Dennoch sei man an Kooperationen vor allem mit dem Klinikum des Burgenlandkreises interessiert. „In verschiedenen Arbeitsgruppen loten wir die Möglichkeiten aus. Es geht nicht darum, dem anderen etwas wegzunehmen.“ Denkbar sei aber ein gemeinsamer Einkauf, um bessere Preise erzielen zu können. Auch bei der Ausbildung von Fachkräften wie den operationstechnischen Assistenten werde man zusammenarbeiten. (mz)