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Burgfest in Querfurt Burgfest in Querfurt: Schwerer Angriff auf Burg

Von Elke Jäger 14.03.2004, 11:51

Merseburg/MZ. - Natürlich ist die große Schlacht nur ein Spiel, und keiner der Beteiligten soll wirklich Schaden nehmen - aber dennoch alles möglichst echt wirken. "Die Schweden kommen" heißt es in diesem Jahr zum Burgfest, das vom 18. bis zum 20. Juni rund um die Querfurter Burg zahlreiche Besucher anlocken will. Auf jeden Fall mehr als im Vorjahr, und daher fällt das Programm etwas aus dem Rahmen.

Für das stimmige Ambiente sorgen nämlich mehr als 30 Historien-Vereine aus dem mitteldeutschen Raum, die hier ihr Jahrestreffen abhalten. Nicht im Saal mit Ansprache und Diskussion, sondern als gewaltiges Spektakel in Form einer Belagerung mit allem, was dazu gehört. Vertreter der größten Gruppen haben sich am Sonnabend schon mal auf der Burg umgeschaut und die strategisch wichtigsten Punkte inspiziert - für den detaillierten Schlachtplan. Feldherr Helmut Börner vom Verein "Ars bella gerendi" (lat. / Die Kunst des großen Krieges") zeigte sich nach dem Rundgang sehr zufrieden mit den Örtlichkeiten. Immerhin erwartet er rund 300 bis 350 Krieger, die ihr Zeltlager aufbauen und die Burg erstürmen und verteidigen.

Während des Vor-Ort-Termins zeigten sich die in prächtige Uniformen gekleideten Truppen noch sehr friedlich. Allerdings schwangen sie schon ziemlich kriegerische Reden. Von einer Mühle, die sie abbrennen wollen, von der Plünderung der Stadt und der Geiselnahme des Bürgermeisters, der sich nur mit einem großen Fass Bier wieder freikaufen dürfe. . . Trotzdem wird das der Stadt nichts nützen. "Querfurt wird brennen", sah der Feldherr mit düsterem Blick schon die Flammen vor sich, "und am Sonntag Abend wird alles kaputt sein."

Ja, und dann kommt die Pest. Ein apokalyptischer Zug, unheimlich und gespensterhaft. Mit Ritter, Tod und Teufel, Pesttrommler und starren Masken. Ob Freund, ob Feind, Sieger oder Verlierer - sie macht keinen Unterschied.