Bundesstraße 91 Bundesstraße 91: 60 statt 70: In Merseburg soll langsamer gefahren werden

Merseburg/MZ - Achtung, Fahrzeugführer: Ab Donnerstag gilt auf der Bundesstraße 91 in Merseburg abschnittsweise nur noch Tempo 60 statt wie bisher 70. Die neue Regelung tritt im Norden vom Ortseingang bis zur Kreuzung Gerichtsrain ebenso in Kraft wie im Süden von der Stadtgrenze bis zum Knoten Straße des Friedens.
„Wir versprechen uns von dem Eingriff eine Verbesserung der Verkehrssicherheit. Vor allem wollen wir schweren Unfällen vorbeugen, die es in der Vergangenheit auf der B 91 leider immer wieder gegeben hat“, sagt Helmut Menzlow, Leiter des Straßenverkehrsamts im Saalekreis. Im Frühjahr 2014 soll auf der wichtigen Verkehrsachse innerorts durchgängig nur noch Tempo 60 erlaubt sein.
Die Umstellung und Neuprogrammierung der Ampeln ist der größte Eingriff in die Verkehrsleittechnik der Stadt seit Jahren. „Da reicht es nicht, einfach einen Schalter umzulegen“, erklärt Menzlow. Schließlich soll der Fahrzeugstrom möglichst flüssig fließen. Täglich sind auf der B 91 rund 16 000 Pkw, Busse, Kräder und Lkw unterwegs - pro Richtung. Der Schwerlastanteil liegt bei zwölf Prozent, ein hoher Wert. „Um die Belastung für die Menschen und die Umwelt niedrig zu halten, ist es wichtig, dass der Verkehr rollt“, sagt Menzlow. Messungen hätten ergeben, dass bei Tempo 60 diese Vorgabe noch erreicht werden kann. Allerdings gehe das eben nur, wenn die Ampeln angepasst und aufeinander abgestimmt seien. So etwas gehe nur Schritt für Schritt. Daher auch die Verzögerung bis ins nächste Jahr.
Polizei und Mitarbeiter der Stadt Merseburg sollen mit mobilen Blitzer-Anlagen derweil Jagd auf Raser machen. „Wir haben mit der Stadt bereits geeinigte Standorte für die Überwachung abgestimmt“, sagt Menzlow. Merseburg will in der Anfangszeit in den neuen Tempozonen aber noch gnädig sein. „Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Täglich fahren viele Pendler durch Merseburg. Sie haben sich an die 70 gewöhnt. Ihnen geben wir ein paar Tage Schonfrist“, verspricht Ordnungsamtsleiter Folkmar Bothe. Die Stadt befürwortet die neue Geschwindigkeitsgrenze. Sie ist Teil des modifizierten Sicherheitssystems für den Straßenverkehr in Merseburg.
Unterdessen soll auch die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf der Bundesstraße 181 in und aus Richtung Leipzig verringert werden. So wurde im Osten bis zum Abzweig Brühl die maximal erlaubte Geschwindigkeit bereits auf 50 gedrosselt. Nur zwischen dem Brühl und der Kreuzung Weißenfelser Straße (Sixtiruine) darf die Tachonadel noch auf der 60 stehen. Doch auch damit ist es bald vorbei. Schon in 14 Tagen soll auf der ganzen B 181 nur noch 50 erlaubt sein.
Die Steuerung der Ampeln nutzt die Landesstraßenbaubehörde, um die Grünphasen für Fußgänger anzupassen. Bisher müssen sie sich beim Überqueren der Bundesstraßen mitunter an unterschiedlichen Ampeln orientieren. „Zeitverzögerte Grünphasen wird es nicht mehr geben“, sagt Menzlow.