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Bildung Bildung: Träger in den Startlöchern

Von UNDINE FREYBERG 26.11.2013, 21:02

MERSEBURG/MZ - Anfang 2013 hatte Pro Kita überraschend den Trägervertrag für die Beunaer Kita Rappelschloss gekündigt. Der Vertrag läuft Ende Juli 2014 aus, und die Stadt Merseburg sucht einen neuen Träger für die Kindereinrichtung. Am Donnerstag werden sich vier Bewerber um die Trägerschaft vorstellen. Dazu gehören unter anderem die Kinderland Merseburg gGmbH der Volkssolidarität Querfurt-Merseburg (18 Kitas und Horte in Querfurt, Merseburg und Halle), das Trägerwerk Soziale Dienste (Kita- und Hortbetreuung in neun Einrichtungen in Halle, Saalekreis, Anhalt-Bitterfeld, Landkreis Wittenberg und Landkreis Harz) sowie das Kinderzentrum Kunterbunt aus Nürnberg (32 Kindereinrichtungen in München, Nürnberg, Tabarz, Heidelberg und Bad Mergentheim).

"In der Kita sind alle in Wartestellung"

Aus dem Rahmen fällt hier sicherlich der Bewerber „Kinderträume Merseburg“, denn diese gemeinnützige Unternehmergesellschaft betreibt bisher keine Kindereinrichtung. Was dabei möglicherweise an Erfahrung fehlt, wird in diesem Fall aber sicher durch Engagement wettgemacht, denn „Kinderträume Merseburg“ wurde von zwei Elternvertretern der Kita Rappelschloss gegründet. Einer davon ist Tino Haring, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins der Kita Rappelschloss. „Wir haben für unser Vorhaben nicht nur die Unterstützung des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes und der Mitarbeiter der Kita, wir haben in den vergangenen Jahren auch viele Kontakte zu Pädagogen und anderen Elterninitiativen aufbauen können.“ Er selbst sei Betriebswirt. „Und der Mix aus pädagogischer Erfahrung und betriebswirtschaftlichen Kenntnissen macht sicherlich den Erfolg aus.“ Haring mahnt eine zeitnahe Entscheidung der Stadt für den neuen Träger an. „In der Kita sind alle in Wartestellung. Die Erzieher sind unruhig, die Eltern werden unruhig.“ Es habe sich in den letzten Monaten zwar einiges verbessert (Eltern hatten immer wieder die hohe Fluktuation bei den Erziehern kritisiert), es gebe neue Mitarbeiter, „aber immer noch zu wenig Personal“, so Haring. Die Nachmittagsbetreuung liege zum Beispiel häufig in der Hand eines Bundesfreiwilligendienstlers und einer Pflegefachkraft, denen die Kinder dann schon ganz gern mal auf der Nase rumtanzten.

Die Stadt werde in Sachen Trägerschaft keine übereilte Entscheidung treffen, erklärte Merseburgs Oberbürgermeister Jens Bühligen (CDU). Bevor der Stadtrat sein Votum abgibt, werde das Thema im Bildungsausschuss des Stadtrates behandelt. „Und die erste Vorstellungsrunde der Bewerber muss auch nicht die letzte sein.“

Die Bewerber stellen sich am Donnerstag, 28. November, ab 18 Uhr im Schlossgartensalon vor.