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Berliner gewinnen Versteigerung Berliner gewinnen Versteigerung: Altes Landratsamt Querfurt soll Pflegeheim werden

Von Robert Briest 19.05.2018, 07:00
Die Pläne für das alte Landratsamt Querfurt scheinen schon recht konkret zu sein. 
Die Pläne für das alte Landratsamt Querfurt scheinen schon recht konkret zu sein.  Peter Wölk/archiv

Merseburg - Die Bietzeit sei eigentlich abgelaufen, sagte die Rechtshelferin des Amtsgerichts Merseburg am Donnerstag. „Aber Sie könne noch warten. So richtig spannend war es bisher ja noch nicht.“ Die folgenden fünf Minuten Verlängerung für die Zwangsversteigerung des ehemaligen Landratsamtes in Querfurt sollten sich lohnen.

Nach mehrfachem Wechsel des Höchstgebotes ging der Zuschlag schließlich für 215.000 Euro an die CP Care Property Management GmbH, eine Tochtergesellschaft des Berliner Pflegeunternehmens Curata. Das will nun in dem unter Denkmalschutz stehenden Gebäude am Burgring ein Pflegeheim einrichten.

Die Pläne dafür scheinen schon recht konkret zu sein. So erklärte ein Vertreter des Unternehmens nach der Versteigerung: „Wir schätzen, dass dort 80 bis 100 Pflegeplätze entstehen.“ Curata, die bundesweit schon 29 Einrichtungen betreibt, möchte eine breite Palette von betreutem Wohnen bis hin zu stationärer Pflege anbieten.

Damit verbunden sind auch neue Arbeitsplätze. Wie viele, da wollte sich der Curata-Vertreter nicht festlegen. Er pries das Objekt jedoch: „Mit dem Platz, den man dort hat, und auch dem Grün ist es für die Pflege optimal.“ Zudem sehe man im Umkreis von Querfurt einen Bedarf an Pflegeplätzen.

Zustand des Hauses desolat

Bis der durch die Curata gestillt werden kann, ist jedoch viel Arbeit notwendig. Der Zustand des Hauses sei desolat, beschrieb der erfolgreiche Bieter. Bis auf den repräsentativen Hauptbau werde man wohl alles abreißen lassen müssen. Das ursprünglich als Ständehaus errichtete Gebäude steht seit langem leer. Der bisherige Eigentümer war verschwunden, auch das Amtsgericht konnte ihn nicht ausfindig machen. Das wurde nun aktiv, weil die Stadt Querfurt, bei der durch nicht gezahlte Steuern und Gebühren Forderungen in fünfstelliger Höhe entstanden waren, im vergangenen Frühjahr die Zwangsversteigerung beantragt hatte.

Deren Ergebnis stimmte die anwesenden Vertreterinnen der Kommune zufrieden, schließlich bekommt sie, wie auch weitere Gläubiger, ihre Forderungen aus dem Versteigerungserlös erstattet. Dafür muss der neue Besitzer nun erstmal die 215.000 Euro überweisen. Dafür hat er sechs bis acht Wochen Zeit. Parallel dazu wolle man schon mit den Planungen beginnen, sagte der Curata-Vertreter. Mit einer Eröffnung der Pflegeeinrichtung rechnet er Ende 2020/21. (mz)