Bauarbeiten König-Heinrich-Straße Bauarbeiten König-Heinrich-Straße: Verkehrsader gekappt - mit Folgen für Busse

Merseburg - Eigentlich ist es nur ein kleines Bauprojekt, die Auswirkungen sind jedoch groß. Die Stadt Merseburg will in den kommenden drei Wochen die Decke der König-Heinrich-Straße erneuern, weil es dort neben anderen Schäden auch zu Fahrbahnabsenkungen kommt. Die damit einhergehende Vollsperrung legt die wichtigste innerstädtische Verkehrsader lahm.
Dies gilt insbesondere für den ersten Bauabschnitt, der diesen Donnerstag startet. In diesem soll der Bereich südlich des Bahnhofs eine neue Straßendecke erhalten - inklusive des Kreisels an der Kliaplatte. Damit ist auch eine Zufahrt über die Weißenfelser oder die Teichstraße in Richtung Bahnhof und Innenstadt nicht mehr möglich. Die Stadt muss deshalb umfangreiche Umleitungen ausschildern. Autofahrer müssen sich dann entweder vom Brühl kommend durch die Altstadt schlängeln oder den großen Bogen über die B 91, Gerichtsrain und Hallesche Straße schlagen.
König-Heinrich-Straße braucht fast zwei Drittel des Instandhaltungsbudgets für kommunale Straßen auf
Aufgrund der großen Verkehrseinschränkungen hat die Stadt einen engen Zeitplan gesetzt und will bis 6. August, also noch innerhalb der Ferien, mit Abschnitt eins fertig werden. Anschließend kommt der Bereich nördlich der Bahnhofstraße bis etwa in Höhe der Stadtbibliothek an die Reihe. Auch hier wird die alte Asphaltdecke abgefräst und durch eine neue ersetzt. Die Stadt rechnet für die neue Fahrbahn mit Kosten von 140.000 Euro. Damit braucht die König-Heinrich-Straße fast zwei Drittel des diesjährigen Instandhaltungsbudgets für kommunale Straßen auf.
Der zweite Bauabschnitt soll voraussichtlich bis zum 18. August fertig sein. Der Bau könnte aber auch etwas länger dauern, da die Zuwegung zum Supermarkt erhalten bleiben soll, der zweite Abschnitt damit selbst in zwei Phasen unterteilt werden muss.
Auswirkungen der geplanten Sperrungen in Merseburg
Die Auswirkungen der geplanten Sperrungen stellen unterdessen nicht nur Autofahrer und Stadtverantwortliche vor Probleme, sondern auch Busunternehmen und ihre Fahrgäste. Dies gilt insbesondere für den ersten Bauabschnitt mit der Vollsperrung des Kreisels: „Wir haben mit unseren Bussen täglich 300 An- und Abfahrten am Busbahnhof. Zwei Drittel davon laufen über den Kreisel“, sagte Peter Lipinski, der Serviceleiter der Personennahverkehrsgesellschaft Merseburg-Querfurt (PNVG), der MZ.
„Da die Kreuzung Bahnhofstraße frei ist, kommen wir zwar zum Busbahnhof und auch wieder weg, aber mehrere Haltestellen können wir für die zwei Wochen nicht anfahren.“ Das betrifft die Haltestellen Brühl und Kliaplatte.
Busse dürfen ausnahmsweise durch Kleine Ritterstraße und Apothekerstraße fahren
„Wenn wir die Haltestellen anfahren würden, müssten unsere Busse unglaubliche Umwege fahren, was den Fahrplan völlig durcheinanderbringen würde.“ Und auch so sei für die Zeit der Vollsperrung mit Verspätungen zu rechnen. „Wer es dann vielleicht mal verschläft, kann Glück haben, weil der Bus möglicherweise noch nicht durch ist“, erklärte Lipinski.
Busse, die aus dem Süden der Stadt kommen, müssen während der Sperrung des Kreisels zwingend über den Gerichtsrain in Richtung Busbahnhof fahren. Geht es vom Busbahnhof in Richtung Leipzig - wie zum Beispiel mit der Linie 131 - dürfen die Fahrzeuge ausnahmsweise durch die Kleine Ritterstraße und die Apothekerstraße fahren. Damit die Fahrzeuge auch ohne Behinderung in die Burgstraße abbiegen können, werden dort einige Parkflächen gesperrt.
Zufahrt zum Busbahnhof auch für Pkw freigegeben
Apropos Parkflächen - für die Zeit der Sperrung ist die Zufahrt zum Busbahnhof auch für Pkw freigegeben, damit ansässige Mieter und Mitarbeiter der Stadtverwaltung zu ihren Parkplätzen gelangen können. Auch der Park-and-Ride-Parkplatz ist so zu erreichen.
Von den Sperrungen und Bauarbeiten unberührt bleibt derweil der nördlichste Teil der König-Heinrich-Straße bis zur Eisenbahnunterführung. Hier sind noch nicht alle Versorger mit ihren Kabeln und Rohren in der Erde. Deshalb gibt es noch keinen konkreten Zeitplan für die Straßensanierung, da die Stadt die neue Fahrbahndecke nicht gleich wieder aufreißen lassen möchte. (mz)