Backofen und Brotschieber im Museum
SCHAFSTÄDT/MZ. - Vor einem Jahr rollte er beim Umzug anlässlich der 450-Jahrfeier von Schafstädt (einem Ortsteil von Bad Lauchstädt) mit durch die Stadt.
"Es wäre doch schade gewesen, das gute Stück irgendwo auf den Speicher zu stellen", meint Ortschronist Jürgen Hedler. Deshalb ergänzen der Backofen und viele andere Gegenstände, die beim Umzug mit dabei waren, die Räume des kleinen Heimatmuseums in der ersten Etage der Grundschule Schafstädt.
Der Heimat-, Kultur- und Denkmalschutzverein, der die Ausstellungen betreut, erhält dabei Unterstützung von Ein-Euro-Jobbern. Über die gute Zusammenarbeit mit dem Eigenbetrieb für Arbeit in dieser Hinsicht ist Ortsteilbürger
meister Klaus Andres froh und dankbar. Auch Gerd Hoffmann (61) und Siegfried Skiera (57), beide gelernte Schlosser, haben dadurch
wieder eine Beschäftigung gefunden. Der Backofen stammt aus ihrer "Werkstatt" und ist das originalgetreue Abbild des Ofens aus der ehemaligen Bäckerei Flohrstedt. Der neue Hausbesitzer übergab dem Heimatverein diverse Utensilien wie Brotschieber, Teigmulde oder Waage und half beim Ausmessen des Ofens. Das Modell aus Pur-Schaum wurde dann noch verputzt und gestrichen und erhielt sogar eine echte Eisenluke.
Auch die Modelle zahlreicher historischer Bauwerke stehen mit im Raum. Das Postamt, der Bahnhof oder die ehemalige Molkerei. Aus dem Rahmen fällt dabei das Modell des Goethe-Theaters Bad Lauchstädt. "Das haben unsere Leute gebaut für den Umzug zum Sachsen-Anhalt-Tag in diesem Jahr", verrät Ortschronist Jürgen Hedler. Das sei sozusagen eine Referenz an die Goethestadt, zu der sie ja nun alle gehören.
Auch nach dem Festumzug gibt es reichlich zu tun in puncto Erforschung der Historie. "Die Bürger bringen uns immer noch Gegenstände von früher oder wir dürfen sie von alten Gebäuden abbauen", erklärt Hedler. Dazu gehören unter anderem das altertümliche Zifferblatt vom Uhrengeschäft Moritz Eckert, Kinoplakate oder das Schild der Kneipe "Zur Einkehr". Von den 24 Gastwirtschaften, die es mal in Schafstädt gab, sind das "Schützenhaus", zwei Gartenlokale und ein Imbiss übrig geblieben. Auch darüber erhalten Besucher im Heimatmuseum Auskunft. Die Ortschronik wird gegenwärtig um neue Kapitel der Stadt- und der Feuerwehrgeschichte erweitert. Begonnen wird mit der Erfassung von Baudenkmälern und Details.
geöffnet Montag 13-18 Uhr und nach tel. Absprache unter 0162 421 29 24
von Montag bis Freitag 9-13 Uhr