Ausstellung Zwischen Kathedrale und Welt Ausstellung Zwischen Kathedrale und Welt: Ehrfurcht, Staunen und Begeisterung
Merseburg/MZ. - Der tempelartige Bau, der eigens für die Präsentation der bibliophilen Kostbarkeit geschaffen wurde, steht im letzten Raum der Ausstellung im Schloss. So bleibt etwas Zeit, sich zu sammeln, ehe es über den Hof weiter in den Dom geht. "Wir sind absolut beeindruckt", schwärmen Hans Taube und Hildegard Müller, noch ganz im Banne der Schau. Beide kommen aus Braunschweig, haben in der Zeitung von der Ausstellung in Merseburg gelesen und wollten sie sich unbedingt anschauen. Es hat sich gelohnt, steht für sie fest.
Rund 6500 Gäste sahen bisher die Ausstellung "Zwischen Kathedrale und Welt" im Schloss und Dom zu Merseburg. Sie kommen aus allen Teilen der Bundesrepublik, gut die Hälfte haben vorher Führungen angemeldet. Dreimal täglich gibt es feste Führungen mit speziell geschulten Mitarbeitern. Katja Potzger ist eine von ihnen. Die 27-jährige Studentin der Medienpädagogik an der FH Merseburg musste erst eine strenge Prüfung absolvieren, ehe sie ihren Job auf Zeit bekam.
Leichter hat es da Beate Tippelt, die seit 1990 hauptberuflich als Domführerin tätig ist und Gruppen nun auch durch diese Schau begleitet. Kenntnisreich erklärt sie die Chronologie der Räume, erläutert die Exponate in ihrem historischen Umfeld, freundlich beantwortet sie Fragen. Die Merseburger Zaubersprüche könnte sie auf Anhieb aus dem Kopf zitieren.
Zahlreiche der wertvollen Stücke stammen aus der Domstiftsbibliothek, sind erstmals in Merseburg zu sehen. Darunter die Urkunde, mit der Heinrich II im Jahre 1004 die Wiederbegründung des Bistums besiegelte. Überhaupt hatte der Mann ein Faible für die Stadt - 28 mal hielt er sich hier auf. Ehe es in den ersten Stock geht, kann, wer will, eine Pause einlegen und sich ein Video über jene Geschichte in Geschichten anschauen. Oben wieder Zeugnisse der geistlichen und weltlichen Herrscher aus Dom und Schloss: Prächtige Gewänder der Bischöfe, ein Mantel Otto des Großen, das Medaillenkabinett des Herzogs Heinrich zu Sachsen-Merseburg, die Galerie der Domherren. Und die Merseburger Zaubersprüche. . .