Aussicht reicht bis zum Brocken
Wettin/MZ. - Der Bismarckturm in Wettin ist sehr beliebt, wenn es darum geht, vom nordwestlichen Rand des Saalkreises weit in die Umgebung zu schauen. Bei gutem Wetter kann man von der Aussichtsplattform aus sogar den Brocken sehen.
Pächter Siegfried Grünhagen lässt sich in Sachen Werbung immer etwas Neues einfallen und zieht so jährlich mehrere tausend Besucher an. Der frühere Lehrer ist Spezialist in Sachen Bismarck und Bismarcktürme in Deutschland, hat dazu Ausstellungen organisiert. Zum 100. Jubiläum des Turms Mitte 2005 lud er zu einer ganzen Festwoche ein und ließ verschiedene Souvenirs anfertigen, von denen einige wie Zöllstöcke oder Kugelschreiber noch zu erwerben sind. Jüngst ging er sogar unter die Autoren und schrieb einen Wanderführer "Von W nach W - Bismarcktürme in Sachsen-Anhalt" mit einer präzisen Wanderroute zu den 16 bekannten Türmen zwischen Wettin und Weißenfels. Der Bismarckturm ist 21,5 Meter hoch. Errichtet wurde er 1905 auf dem Hügel "Großer Schweizerling", der auf eine Höhe von 148 Metern über dem Meeresspiegel kommt. Das Bauwerk wurde 1992 saniert. Der Turm ist noch dieses Wochenende von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Dann endet die Saison. Neugierige können dennoch mit dem Pächter unter Telefon 034607 / 20 036 einen Termin vereinbaren.
Weniger Glück haben Ausflügler beim Gang auf die Burg der Stadt. Weil in ihr ein Gymnasium samt Internat untergebracht ist, kann sie nicht besichtigt werden. Der Aufstieg lohnt sich dennoch wegen des zauberhaften Ausblicks auf die Saalelandschaft. Die mächtige Burganlage liegt in einer vorspringenden "Felsnase" etwa 50 Meter über der Stadt. Das Stammschloss des Wettiner-Fürstengeschlechts ist älter als der im Jahre 961 erstmals urkundlich erwähnte Ort. Die gesamte Burganlage, 500 Meter lang und 100 Meter breit, war einst von einer Stadtmauer mit drei Stadttoren umgeben. Wer noch mehr über die Wettiner Geschichte wissen möchten, geht zur Stadt-Information in der Burgstraße 4, Telefon 034607/20 543.