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Aufzug fürs Alter Aufzug fürs Alter: Wo die Gebäudewirtschaft in Merseburg nachrüstet

Von Robert Briest 22.03.2018, 13:30
Die Eichners sind stolz auf den neuen Aufzug in ihrem Block
Die Eichners sind stolz auf den neuen Aufzug in ihrem Block Peter Wölk

Merseburg - Hans-Joachim Eichner drückt jedem der Aussteigenden ein Sektglas in die Hand: „Ich gratuliere zur ersten Fahrt mit dem modernsten Außenaufzug der Gebäudewirtschaft.“ Eichner ist allerdings kein Mitarbeiter der kommunalen Merseburger Wohnungsgesellschaft, sondern deren Mieter. Mit seiner Frau lebt er im obersten Stock eines Blocks in der Sixtistraße. Da beide das Seniorenalter erreicht haben, wurde Eichner bereits vor zehn Jahren bei der Gebäudewirtschaft vorstellig, mit der Bitte doch Aufzüge an den Neubaublocks nachzurüsten.

Nun ist sein Wunsch in Erfüllung gegangen. 2017 ließ die Gebäudewirtschaft für insgesamt 1,45 Millionen Euro nicht nur an seinem Eingang, sondern auch an den beiden Nachbaraufgängen sowie an drei Gebäuden in der Oeltzschner Straße Außenaufzüge anbauen, gefördert durch Mittel aus dem Förderprogramm „Stadtumbau Ost“. „Der erste Bauabschnitt ist damit abgeschlossen“, sagt Thomas Elmendorff, Geschäftsführer der Gebäudewirtschaft.

Gebäudewirtschaft Merseburg: Insgesamt elf Aufzüge will das Unternehmen 2018 an seinen Blöcken nachrüsten

Seine Formulierung suggeriert es bereits: Auf den ersten folgt in diesem Jahr der zweite Bauabschnitt. Insgesamt elf Aufzüge will das Unternehmen 2018 an seinen Blöcken nachrüsten. Die ersten sechs sind dabei in der Oelgrube geplant. Hier sollten die Hausnummern 13, 17, 21, 25, 29 und 31 ab Sommer eine Aufstiegshilfe erhalten. Wohl im dritten Quartal will die Gebäudewirtschaft dann auch noch an fünf weiteren Häusern mit insgesamt 75 Wohnungen im Süden der Stadt Aufzüge anbringen lassen. Den genauen Standort will der Geschäftsführer allerdings noch nicht verraten, da die Mieter hier noch nicht informiert seien.

Dafür kann Elmendorff bereits Zahlen liefern: 2,62 Millionen Euro will sich die Gebäudewirtschaft die Aufzüge kosten lassen. Allerdings muss sie nicht alles aus eigener Tasche bezahlen. Knapp 1,2 Millionen Euro steuert das Land aus seinem Aufzugsprogramm bei. Das bedeutet auch für die Mieter eine Erleichterung. Da weniger Kosten auf sie umgelegt werden. Elmendorff rechnet vor: Ohne Förderung läge die Miete in der Sixtistraße bei etwa 7,70 Euro. So seien es 5,50 Euro pro Quadratmeter.

Gebäudewirtschaft Merseburg reagiert auf das gestiegene Alter seiner Mieter

Mit der Nachrüstung der Aufzüge reagiert die Gebäudewirtschaft auf das gestiegene Alter seiner Mieter. „Insbesondere in Wohngebäuden, die über vier oder mehr Etagen verfügen, ist der Bedarf nach altersgerechtem Zugang zu der Wohnung besonders hoch“, begründet Elmendorff. Deswegen habe man bei der Auswahl der Aufgänge, die nun einen Aufzug bekommen, nicht nur auf Grundstücksaspekte und die entstehende Ästhetik geachtet, sondern auch die Altersstruktur der Bewohner. Der Geschäftsführer sieht sich durch den Vermietungserfolg bestätigt. In den entsprechenden Aufgängen in der Sixtistraße seien alle Wohnungen vergeben.

Die Mieter in der Oelgrube können während der Umbauten in ihren Wohnungen bleiben. „Die Häuser können immer begangen werden“, verspricht der Geschäftsführer. Die Aufzüge werden außen vor dem Treppenhaus angebracht. Elmendorff rechnet mit großer Zustimmung und wenig Kritik von den Mietern der nun avisierten Eingänge.

Ein Mitspracherecht haben sie ohnehin nicht. Es sei eine Entscheidung des Unternehmens, erklärt der Geschäftsführer. Der verspricht weitere Aufzüge in den kommenden Jahren. „Die Planungen sind bereits im Gange.“ (mz)